laut.de-Kritik
Der Profi-Surfer verabschiedet sich vom Lagerfeuer.
Review von Giuliano BenassiNicht nur der Titel zeugt davon, dass Donavon Frankenreiter seinen eigenen Weg geht. Der Profi-Surfer und immer erfolgreichere Singer/Songwriter hat sich nach seinem selbst betitelten Debüt (2004) von seinem Mentor Jack Johnson verabschiedet und ist von dessen Label Brushfire Records zu Lost Highway umgesiedelt. Mit dem Wechsel kam auch ein Wandel in seinem Stil.
"Ich höre sehr viel Musik und ich fühle mich wohl dabei, so ziemlich alles zu singen. Ich will nicht wie ein Jemand dastehen, der den ganzen Tag am Strand rumhängt und mit seiner Klampfe am Lagerfeuer sitzt", erklärt Frankenreiter. Was er damit meint, ist gleich beim Opener zu erkennen: Funky und groovy, erinnert lediglich die hohe, ruhige, leicht heisere Stimme an den Sound des ersten Albums. Hier kommen eher Jamiroquai in den Sinn.
Mit alten, sprich Vintage-, Instrumenten aufgenommen, verbreiten auch die folgenden Stücke ein relaxtes Kalifornien-Feeling aus den 70er Jahren. Mit offenem Verdeck über die Golden Gate Bridge fahren oder so ähnlich: That's "The Way It Is", untermalt mit Hammond-Orgel und Streichereinlagen. Frankenreiter selbst greift tief in die Effektekiste und bedient seine Gitarre mit Wah-Wah und Acid-Klängen.
Selbst die langsameren Lieder wie "By Your Side" oder "Let It Go" lassen sich von einer pulsierenden Rhythmusgruppe tragen. "Fool" ist nicht das einzige Stück, das an die Allman Brothers Band erinnert. "All Around Us" beginnt als Klavierballade und endet mit einem Gospelchor. Lediglich "These Arms", Let It Go" und "Beautiful Day" könnten mit leicht veränderten Arrangements noch auf den Vorgänger passen.
Frankenreiters Texte handeln vom einfachen Leben mit seiner Frau Petra und seinem Sohn Hendrix. Die Haare sind länger geworden, neben den besten Stränden kennt er nun auch viele Bühnen auf der ganzen Welt. Dennoch ist alles, was er zum Leben braucht, seine Familie, ein Surfbrett und eine Gitarre. In dieser Hinsicht hat er sich nicht verändert.
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