laut.de-Kritik
Poppige Ohrwurm-Melodien treffen auf Punkrock-Riffs.
Review von Hagen WäscheAlbum Nr. fünf. Die Jungs aus Ibbenbüren präsentieren mit "Amplify The Good Times" ein ausgereiftes Werk. Die Vorgabe ist klar. Poppige Ohrwurm-Melodien treffen auf Punkrock-Riffs. Keine Frage, dieser Mix befindet sich derzeit in einer Hochkonjunktur. Aber die Donots machen ihr Ding nicht schlecht. Kommen sie live ziemlich rockig rüber, gleicht dieses Album eher einem Schmetterlingsritt.
Frontmann Ingo ist wohl der Hauptschuldige daran. Keiner der vierzehn Songs, dem er nicht einen Mitsing-Refrain aufdrückt. An eingängigen Hooklines fehlt es dieser Scheibe bestimmt nicht. Angefangen von "Saccharine Smile" über "Hours Away" und "That's Armaggedon": Allesamt Stücke, die vom ersten Hören an runterlaufen. Die Charts winken schon.
Fabio Trentini (Guano Apes) hat einmal mehr die Produktion des neuesten Donots-Albums übernommen. Harmonische Gesangslinien stehen im Vordergrund und die Soundabteilung fährt mit angezogener Handbremse. Wer die Jungs einmal auf einem ihrer zahlreichen Auftritte live gehört hat, weiß was gemeint ist. Lediglich bei "Friends" gibt die Truppe mal Vollgas, verabschiedet sich kurzfristig Richtung Rock'n'Roll und lässt es richtig krachen.
Alles in allem scheinen die Donots ihren Stil auf dieser Scheibe gefunden zu haben. Sie leisten sich keinen Ausrutscher und offenbaren konsequentes wie ansprechendes Songwriting. Einzig mehr Abwechslung wäre wünschenswert. Alle vierzehn Nummern ähneln sich sehr und ein paar neue Ansätze würden der Scheibe mehr Substanz geben. Dennoch haben die Donots gegenüber dem Vorgänger "Pocketrock" an Prägnanz gewonnen und mit dieser Scheibe eine klare und eigene Richtung heraus gearbeitet.
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