laut.de-Kritik
Selbst die BPjM dürfte zum Facepalm ansetzen.
Review von Manuel BergerMordgeschichten aus Thüringen Teil elf. Wer bisher schon nichts mit Eisregen anfangen konnte, kann sich auch dies hier getrost sparen. Auf "Marschmusik" sind Eisregen nicht mal wirklich böse, sondern vor allem langweilig.
Meist kommen Blutkehle, Yantit und Co. anno 2015 nicht über den Status einer schlechten Rammstein-Kopie hinweg. Besonders "Leichensack" klingt schon sehr nach den Berlinern. Das MIDI-Gedudel dreht an der Nervenschraube. Gedudel trifft es überhaupt ganz gut in Bezug auf das komplette Album: Gedudel, Gestampfe, Durchzug.
Lichtblicke inmitten der Kreativitätswüste Eisregen treten einzig dann auf, wenn ab und zu mal der Black Metal regiert, was allerdings recht selten passiert. "Foltergeist" bildet eine der Ausnahmen und ist dann auch gleich die musikalisch ansprechendste Nummer und trotzdem alles andere als aufregend, vergleicht man dies mit den Ergüssen mancher Genrekollegen.
Vokalist Blutkehle switcht zwischen Klar- und Krächzgesang, textlich bemüht er altbewährtes Grausamkeitsvokabular, kotzt uns "Feuer ins Gesicht" ("Fleischbrand"), "kann nicht mehr scheißen, ein paar Wochen schon" ("Panzerschokolade") und lässt auch mal den Kinderchor ran ("Da wirst du operiert, mit Scheiße eingeschmiert / Da schreist du: 'Au, au, au', du alte Sau" - ebenfalls "Panzerschokolade"). "Au, au, au" schreie ich angesichts dieser "Lyrik" auch. Selbst die BPjM dürfte zum Facepalm ansetzen.
Harte Kost, die uns Eisregen mit "Marschmusik" vorsetzen, zweifellos. Kost, die man wirklich nicht zu sich nehmen muss, es sei denn man ist abgebrühter Fan. Als solcher hat man vermutlich an Stücken wie "Gott Der Panzer" oder "Pervertin Peter (So Lang Die Schokolade Reicht)" seine helle (oder eher dunkle) Freude. Ich bekomme eher das Grausen. Wenn auch nicht das von Eisregen beabsichtigte.
5 Kommentare mit 15 Antworten
Bestes Album seit "Wundwasser".
ich weiss nicht. wundwasser war wirklich das letzte, welches als album stringent geil war. alles was danach kam war bis auf einzelne lieder eher nicht so prickelnd. aber ich mochte 19 nägel naja, nach todestage hab ich all mein ER merch verbrannt und mich für17 jahre fantreue geschämt. mit tränen in den augen. von daher konnte es nur besser werden fleischbrand geht klar. das ist ziemlich geil. die anderen lieder sind auch ok. foltergeist lässt das semiten-spotify nicht hören -.- eisregen und spotify... quo vadis bm 2015
Welcome back, Torque!
psst. ich bin argentischer staatsbürger... ich kenne keinen torque
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
argentinische staatsbürger sind allesamt ehrenmänner und natürlich über jeden zweifel erhaben
https://www.youtube.com/watch?v=o8yeoUHwc3k
Man könnte evtl. noch "Blutbahnen" nennen, das war auch noch recht ordentlich. Tut Eisregen jedenfalls gut, dass sie von so Kaspersongs wie "Kai aus der Kiste" und "DSDSL" abgewichen sind und textlich wie instrumental wieder eher auf das setzen, was sie einst stark gemacht hat. "Marschmusik" ist sicherlich kein Bandklassiker aber mehr als ein großer Schritt in die richtige Richtung, finde ich.
Sie hätten es besser "Arschmusik" genannt und nur auf die CD gefurzt. Das wäre zumindest Kult gewesen.
das machen sie dann in einem ihrer nebenprojekte
wurde v. liebenfells net mit einem l geschrieben ?
und ist das jetzt torque oder schwimmt da bloss jmd in seinem fahrwasser ?
Dann wäre aber keine Alliteration daraus geworden
ungehört besser als silla
der xer ungehört besser als eisregen. schlussfolgerung: dieses land ist weiterhin besetzt
Lindemann ungehört besser als Dero.
Das Lindemann Ding war so peinlich...
Seit die mit diesen Idiotentracks anfangen (Elektro-Hexe, Zauberelefant, Flötenmongo, Kuchenschwein) kann ich die mir nicht mehr geben. Zudem kommt auf jedem Album eh immer das Gleiche. Goretexte, die nicht mehr ekeln, 0815 Geballer, das jede Hinterhof Grindband besser hinbekommt und Alibigeplänkel auf dem Synthie. Dann doch lieber Blokkmonsta
Zum Glück bleiben einem noch Alben wie die Krabbenkolonie.. Kann ja verstehen, dass es keine Goretexte mehr sein dürfen, wegen Indizierung, aber die Musik blieb halt auch völlig auf der Strecke.
ja. es waren glücklichere und unschuldigere zeiten, als man(n) noch nutten durch einen häcksler jagen oder sex mit leichen haben konnte leider wirkte sich zusätzlich der kommerzielle erfolg nicht sonderlich gut auf die band aus
Ja... schöne Zeiten... Naja, muss ich es eben selbst weiter besser machen