Porträt

laut.de-Biographie

Entetainment

"Rap muss einfach schlau sein. Es muss geil sein, es muss hart sein und es muss durchdacht sein." Entetainment gibt hehre Ansprüche vor, doch aus der Nähe betrachtet, bleibt von diesem Bild nicht allzu viel übrig. Das Schlaueste an der Figur scheint darin zu bestehen, dass die dahinterstehende Person offensichtlich schon einmal den Begriff "Aufmerksamkeitsökonomie" nachgeschlagen hat.

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Da Aufmerksamkeit ein knappes Gut ist, muss der limitierte Rapper von heute diese mit allen Mitteln auf sich lenken. Im Deutschrap-Kosmos führt dabei kaum ein Weg an einer Maske vorbei. Während sich die Maskierung von Genetikk oder Marsimoto noch in ein künstlerisches Gesamtkonzept einfügt, ist sie spätestens mit SpongeBozz zum Gimmick verkommen. Entetainment entscheidet sich für eine Enten-Maske, die er gerne um eine Fischermütze und einen gelben Regenmantel ergänzt. Für Letztgenannten habe er extra SpongeBozz und Der Asiate "gehäutet", erklärt der Vogel.

2005 startet Entetainment noch unter dem Namen Crayz J in der Reimliga Battle Arena durch. Zwei Jahre lang misst er sich mit anderen Rappern, bevor es zunächst wieder ruhig um ihn wird. Erst im Frühjahr 2012 taucht er auf dem YouTube-Kanal seiner neuen Crew Trill Fingaz erneut auf. Über diesen veröffentlicht er eine Reihe kurzer Beiträge unter dem Titel "Punchlines für die Fanbase".

Seine musikalischen Vorbilder sind überschaubar: JAW, Hollywood Hank und Favorite genießen seine Anerkennung. Dagegen sei Kollegah höchstens die "Pussy-Version von Entetainment".

Er selbst fokussiert sich auf den Battle-Rap und nutzt dafür alle verfügbaren Kanäle. Entetainment bewirbt sich für das Videobattleturnier (VBT), wird jedoch in der ersten Vorrunde disqualifiziert. Ende 2012 folgt das Video Crew Battle (VCB), an dem er mit Koala und GeOT von Trill Fingaz antritt. Im Achtelfinale scheitert das Trio am späteren Sieger Plot.

2013 folgt die erneute Teilnahme am VBT. Diesmal reicht es schon für das 32stel-Finale. Dagegen genügt sein Qualifikationsversuch für JuliensBlogBattle nicht aus, um in die engere Auswahl zu kommen. Ein Jahr später greift er noch einmal mit Trill Fingaz beim VBT Splash! Edition an. Doch auf die erfolgreiche Qualifikation folgt der freiwillige Rückzug der Crew.

Solo versucht er es erneut beim JuliensBlogBattle 2014. Erst im Viertelfinale scheidet er aus dem Wettbewerb aus. Das VBT 2015 endet für Entetainment im 16tel-Finale.

Im selben Jahr beginnt er, seine Battle-Rap-Videos inhaltlich wie visuell mit Horrorelementen anzureichern. Mit Basstard und dem Genre Horrorcore möchte er sich dabei weniger vergleichen. "Obscuritas Eterna" sei zwar ein "Klassiker", doch nach "Fegefeuer" habe der Berliner ohnehin "nur noch Scheiße" veröffentlicht. "Hirntot-Spastis" und "sonstigen Möchtegern-Horrorrap aus Deutschland" lehnt er rundheraus ab.

Sein abgeänderter Stil fuße viel mehr auf eine Vorliebe für Horrorfilme. Angesprochen auf seine Filmvorlieben, gerät Entetainment ins Schwärmen und erweist sich als wohl informiert und geschmackssicher. Neben den üblichen Verdächtigen um die "Scream"-Reihe und Stephen King-Verfilmungen haben es ihm die italienischen Regisseure Dario Argento ("Profondo Rosso") und Lucio Fulci ("Ein Zombie hing am Glockenseil") angetan.

Da die optischen Elemente sowieso einen größeren Stellenwert einnehmen als die Musik, tritt er beim JuliensBlogBattle 2015 mit nun ausgefalleneren Videos in Erscheinung. Seine bluttriefenden, leichenzerstückelnden Beiträge tragen Entetainment ins Finale, das er gegen NEO gewinnt. Im späteren King-Finale gegen Gio unterliegt er jedoch.

Im Frühjahr 2016 beginnen die Aufnahmen für sein Debütalbum. Kurz vor Weihnachten kündigt er die Veröffentlichung mit seiner ersten Videosingle "Analog/Digital" auf dem YouTube-Kanal von JuliensBlog an. Dort erscheinen auch "Bloody Mary" und "Lizenzen Des Killers". Anfang April 2017 erscheint das Album "Feder Gottes" über Major Movez, das ihm eine Top-10-Platzierung beschert.

Entetainment erklärt vorerst nicht mehr an Online-Battleturnieren teilzunehmen. Fast zwei Jahre herrscht Stille um den maskierten Rapper, bis er sich im November 2018 auf dem JuliensBlogBattle-Kanal mit einer "Kampfansage" zurückmeldet. Gegen Timatic tritt er kurz darauf im King-Finale an und unterliegt dabei knapp. Im Rahmen der folgenden Vermarktung zeigt er sich gegenüber Julien untreu. Sein erstes Video "Blutrausch" erscheint über die Youtube-Präsenz von Tanzverbot. Mitte März folgt sein zweites Album "Teufel Sei Dank".

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