laut.de-Kritik
Die neuen Speed-Kings kommen aus Belgien.
Review von Manuel BergerEin Blick auf das Cover sollte genügen. Herrlich Old School, herrlich t(h)rashy. Etikettenschwindel betreiben die munteren Belgier schon einmal nicht. Doch wie gut Evil Invaders dann sind, überrascht trotzdem.
Das Quartett aus Leopoldsburg kann es nämlich locker mit Annihilator aufnehmen - und ich rede nicht etwa von neueren, nicht so wirklich essenziellen Ergüssen. Sondern von Alben des Kalibers "Alice In Hell" und "Never, Neverland".
Die Gitarristen stehen Jeff Waters' messerscharfem Hochgeschwindigkeitsriffing in nichts nach, hauen ein paar richtig nette Soli raus, und auch gesanglich schlägt Fronter Joe in die Kerbe der Kanadier. Teilweise gehts sogar ab in Richtung Mercyful Fate.
Das irre Energielevel ebbt während der gesamten Lauflänge von knapp einer Dreiviertelstunde nie ab. Nur einmal gönnen sich Evil Invaders mit "Blinded", das als Intro für das nachfolgende "Master Of Illusion" dient, eine kleine Auszeit. Besagter Closer dreht dafür richtig auf und präsentiert zum Abschluss noch einen randvoll mit Melodien gefüllten Gabentisch. Gangshouts inklusive.
Evil Invaders sind abgedreht, schnell, livetauglich und trotz der oberflächlichen Old School-Attitüde unglaublich abwechslungsreich. Langweilig wird inmitten dieses Riffgewitters zwischen Exodus-Blitzen, "Kill 'Em All"-Donner und Maiden-Harmoniehagel garantiert keinem 80er-Fan. Palm Muted E-Saitenmissbrauch im Rhythmus, während darüber die Leadgitarre flirrt, und das Ganze ohne abgenutzt zu klingen ("Pulses Of Pleasure"): Das bekommen heutzutage leider nicht mehr so viele Bands hin. Teilweise nicht einmal die Originale. Zumindest nicht in der Qualität dieser vier Belgier.
Viel mehr gibt es zu diesem Full-Length-Debüt eigentlich gar nicht zu sagen. Mit Tracks wie dem Opener "Fast, Loud 'N' Rude", "Siren" und geilen Hammer-Ons à la "Shot To Paradise" ist "Pulses Of Pleasure" einfach Speed Metal at its undeniable best. So frisch hat man das vermutlich tatsächlich seit "Never, Neverland" nicht mehr gehört.
4 Kommentare mit 7 Antworten
Danke, da bleib ich dann doch lieber bei den Originalen. Die vier mögen an den Instrumenten ganz ordentlich sein aber mitreißen tun sie mich nicht.
Du solltest da langsam mal konsequent bleiben.
Wie meinen?
Weil dein einziges Argument immer ist "Würden sie klingen wie Band XY dann wären sie gut!". Jetzt bleibst du lieber bei den Originalen.. bleib mal konsequent!
Ist das nicht so ziemlich die konsequenteste Position, die überhaupt möglich ist (vorausgesetzt, dass die Bands, auf die er sich als "Band XY" bezieht, immer Originale sind)?
Diese beiden Aussagen widersprechen sich nicht im geringsten, da jemand etwas gut nachmachen kann oder wie in diesem Falle eben nicht.
Nope. Du wirfst der Band vor nur von anderen nachzuspielen (Keine Ahnung wie das aussieht, die Band interessiert mich nicht).
Und wie man so erfahren konnte, ist dass das einzige, dass dich interessiert und eine Band gut finden lässt. Alleinstellungsmerkmale? Whooooooo.. Innovationen? Whoooooooo.. Musik, die man macht, weil man drauf steht? Langsam, Langsam...
Aber haben wir ja schon gemerkt, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen
Ich hab dieser Band überhaupt nicht vorgeworfen das sie eine andere Band nachspielt, 90% der Review bestehen aus Aussagen, das Evil Invaders klingen wie andere Bands. Mein Kommentar dazu war: "Im vergleich mit EI höre ich mir lieber die Originale an".
Die habe ich vor einigen Monaten im Vorprogramm von Lost Society und Destruction gesehen. Von der Dramaturgie her hätten Evil Invaders eigentlich Hauptact sein müssen, da Lost Society mittelmäßig, Destruction (zumindest soundmäßig) ungenügend waren und Evil Invaders mich mit ihrer Power einfach nur geplättet haben.
Speed Metal anno 2015 - da kommt immer was neues ...
Bin ich der einzige, der beim Titeltrack ständig "Fatal If Swallowed" im Kopf hat?