laut.de-Kritik
Pink Floyd-Atmosphäre statt Deathgrunts.
Review von Michael EdeleDas letztjährige "Radio Ixtlan" war meine erste Begegnung mit dem eigenwilligen Engländer James Fogarty. Die verschiedenen, scheinbar gegensätzlichen Elemente, die er auf diesem Album vermischte, waren genauso außer- wie ungewöhnlich. Auch sein neuester Streich "Conspiritus" ist nicht schlecht, reicht aber an den Vorgänger nicht ganz heran.
"Conspiritus" ist ein Konzeptalbum und befasst sich thematisch mit den Illuminati und allen möglichen und unmöglichen anderen Verschwörungstheorien. Ähnlich wie auf dem Vorgänger leitet James das Geschehen mit einem atmosphärischen Intro ein, dem sich quasi nahtlos das treibende "It's Not Reality" anschließt. Durch seinen klaren, klagenden Gesang bekommt das Stück etwas ungemein Eindringliches und erinnert eingangs sogar ein wenig an VNV Nation. Letztlich dominieren aber doch die Gitarren.
Das trifft auf "Square Sunrise" nur bedingt zu, denn hier ist es vor allem die Hammond Orgel, die den Ton angibt. Irgendwie ist das Stück für einen Künstler wie Fogarty aber zu gewöhnlich, um wirklich Euphorie auszulösen. Dasselbe gilt leider auch für "The Nightmare Institution" und "Far Away From Heaven". Beide Songs sind bei weitem nicht schlecht, doch viel zu geradlinig geraten, die Überraschungen von "Radio Ixtlan" bleiben einfach aus. Der lasch programmierte Drumcomputer hilft da auch nicht weiter.
"Transcend The Senses" basiert auf einem Sprachsample und spiegelt die Vorliebe des Engländers für Pink Floyd und sphärische Sounds wieder. Mit "The Thought Police" folgt das härteste Stück des Albums, doch selbst hier verzichtet Fogarty nicht auf seine klare Stimme. Die Deathgrunts scheinen der Vergangenheit anzugehören, was dank der variablen Stimme des Mannes aber nicht schadet.
Dass er immer noch voller interessanter Ideen steckt, beweisen hingegen Nummern wie "How To Conquer The World" und das folkige "Theoreality", das ähnlich eindringlich klingt wie "It's Not Reality". Einen versöhnlichen Abschluss bildet schließlich das akustische "Conspiritus", das wieder mit ein paar ungewöhnlichen Gesängen und Samples aufwartet.
"Conspiritus" ist einmal mehr ein faszinierendes Album geworden, das leider nicht an den Vorgänger heran reicht. Bin mal gespannt, was uns Mr. Fog das nächste Mal präsentiert.
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