laut.de-Kritik
Der Ex-Megadeth-Basser zeigt neue Facetten.
Review von Michael EdeleObwohl F5 eigentlich das ältere Projekt des ehemaligen Megadeth-Bassers Dave Ellefson darstellt, und die Scheibe in den Staaten bereits seit 2007 auf dem Markt ist, ging in Europa zunächst das Temple Of Brutality-Debüt "Lethal Agenda" vor. Glücklicherweise hat sich nun mit Silverwolf Productions endlich ein Label gefunden, das "The Reckoning" hierzulande veröffentlicht.
Was ich bei Temple Of Brutality noch nicht wusste: Dave ist bei beiden Bands der federführende Songwriter und zeigt so sehr unterschiedliche Facetten seines Könnens. Mit dem derben Thrash von Temple Of Brutality hat F5 weiß Gott nichts zu tun.
Bei F5 liegt das Augenmerk deutlich auf den Melodien, und die gibt es zuhauf sowohl von den Gitarren als auch von Sänger Dale Steel. Letzterer erinnert stellenweise an David Drainman ("Wake Up") von Disturbed, bietet jedoch eine eigene Stimmfarbe.
Schon der Opener "No Excuse" zeigt, wohin der Hase läuft und glänzt daneben noch mit dezent gesetzten Keyboard-Streichern. Im folgenden "I Am The Taker" oder dem Titeltrack bleiben sie außen vor. Hier setzt man vielmehr auf fette Grooves und einen sehr geilen Chorus, der sich im Ohr festkrallt.
Eine Spur zackiger legt "Rank And File" los, und auch wenn das Strophenriff langsam aber sicher ausgelutscht rüber kommt - die Nummer hat Drive. Man mag insgesamt vielleicht den großen Aha-Effekt vermissen, denn bis auf den Titeltrack gibt es kaum einen Song mit Hit-Potential.
Allerdings schleichen sich viele Melodien ("Through Hell" oder "Cause For Concern") nach und nach ins Unterbewusstsein ein, und man fragt sich irgendwann, woher die Melodie kommt, die einem gerade im Kopf herum geistert. Die Antwort ist einfach: von F5.
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