laut.de-Kritik
Nur Brüllwürfel Todd verhält sich etwas eingeschränkt.
Review von Michael EdeleSeit Dave Ellefson bei Megadeth raus ist, legt er eine ausgeprägte Betriebsamkeit an den Tag. Wie weit sein Einfluss bei Temple Of Butality aufs Songwriting tatsächlich geht, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls hat er sich mit dem ehemaligen W.A.S.P.-Drummer Stet Howland, dem Ex-Belladonna/Killing Machine-Klampfer Peter Scheithauer und dem mir unbekannten Shouter Todd Barnes zusammen getan.
Temple of Brutality präsentieren auf "Lethal Agenda" einen recht knackigen Thrash-Cocktail, der musikalisch nicht selten an Acts wie Pantera oder die Pissing Razors erinnert. Die Riffs zimmern meist sehr schön rein und haben auch einen ordentlichen Drive wie in "Alreday Dead", dem fett groovenden "Isabel" oder dem passend titulierten "Hammer".
Allein Brüllwürfel Todd ist mit seinen Vocals zu sehr eingeschränkt, um das Material wirklich herausragend zu machen oder es zu einer Ersatzdroge für Pantera oder Damageplan werden zu lassen. Außerdem ist es mir ein Rätsel, warum die Soli nicht mit einer anständigen Rhythmusklampfe unterlegt werden. Wen interessiert es denn, dass das live ohne zweiten Gitarristen nicht zu reproduzieren ist? Ist ja wohl das kleinste Problem da 'nen anständigen Klampfer zu finden. Was soll ich denn mit so 'nem dünnen Sound beim Solo anfangen?
Hört euch nur Already Dead an; das muss gefälligst an allen Ecken und Enden drücken, immerhin liegen die 80er schon 'ne ganze Ecke hinter uns und jede Demoband achtet auf fetten Sound. Ansonsten sollten sich Fans ordentlicher Thrash-Mucke allerdings über nichts beschweren. Die Musikfraktion ist über jeden Zweifel erhaben und zersägt genüsslich ein Riff nach dem anderen. Je mehr Zeit man der Scheibe gibt, desto eher gewöhnt man sich auch an die Stimme von Todd Barnes, der dennoch der Schwachpunkt der Scheibe bleibt. Mit 'nem anderen Shouter wäre da mehr drin gewesen.
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