laut.de-Kritik
Warum nur sind The Offspring und Bad Religion bekannter?
Review von Michael EdeleDen Bekanntheitsgrad von Acts wie The Offspring oder Bad Religion haben Face To Face in Europa nie erreicht. Seltsam, denn musikalisch beackern die Kalifornier von jeher ein ähnliches Feld, und auch mit Hooklines und Singalongs sparen Trever Keith und Co. zu keiner Zeit.
Dennoch war 2004 erst mal Schluss. Mehr als ein paar Konzerte waren auch nach der Reunion 2008 nicht geplant, doch nun liegt "Laugh Now, Laugh Later" in den Regalen und klingt, als wäre seit dem Split keine Zeit vergangen. Entsprechend gerieten die Songs zwar innovativ wie die amerikanische Innenpolitik - machen aber ungleich mehr Spaß.
Schon der Opener "Should Anything Go Wrong" zischt ab und sorgt mit Motörhead-Riff in der Strophe für mindestens so viel gute Laune wie der catchy Refrain. Zwar nehmen Face To Face das Tempo bis auf "Bombs Away" in der Folge etwas raus, am Mitsing-Potential der einzelnen Songs ändert das aber wenig bis gar nichts.
Sowohl 'Aaaah'- und 'Ooooh'-Chöre ("The Invisible Hand") sind am Start, aber auch viele Refrains, die leicht hängen bleiben. "All For Nothing" schießt in Sachen Happiness womöglich ein wenig übers Ziel hinaus, geht dafür aber umso schneller ins Blut.
Dass Face To Face immer ein wenig anders waren, als die meisten Genrekollegen beweisen sie auch auf dem siebten Studioalbum. So fällt "Stopgap" mit deutlichem Britpop-Einschlag der Marke Blur aus dem Rahmen. Das abschließende "Under The Wrappage" glänzt gar mit leichten Surfklängen, was sich ausnehmend gut macht.
Der Sommer nimmt also langsam an Fahrt auf, und da schadet eine ordentliche melodische Punkrock-Scheibe nie schaden. Und da Adolescents mit "Fastest Kid Alive" die Sparte nur bedingt abdecken, kommen Face To Face genau richtig.
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