laut.de-Kritik
Aus dem Hause Serj Tankian.
Review von Mathias MöllerSerjical Strike, das Label von System Of A Down-Frontmann Serj Tankian, ist eine dieser Plattenfirmen, von der ich aufgrund des Gründers Persönlichkeit keine durchschnittlichen Veröffentlichungen erwarte. Obwohl SOAD mittlerweile vollkommen im Mainstream angekommen sind, steht Tankian doch für das Ungewöhnliche in der Masse.
Und genau damit hat man es auch mit Fair To Midland zu tun. Das Quintett aus Dallas, Texas legt mit seinem dritten Longplayer "Fables From A Mayfly: What I Tell You Three Times Is True" ein mächtiges Album irgendwo zwischen Powerpop, harter Gitarrenmusik und Prog, irgendwo zwischen Chartstauglichkeit und Verschrobenheit vor.
Sänger Darroh Sudderth schwankt stimmlich ständig zwischen Panic! At The Discos Brendon Urie und dem ehemaligen At The Drive-In und jetzigen Mars Volta Sänger Cedric Bixler-Zavala. Musikalisch ruht Fair To Midland auf einem vielschichtigen Gitarrensound mit ordentlich Synthieunterstützung.
Manchmal ersticken sie ihre Songs geradezu in Sound-Layern, "The Wife, The Kids And The White Picket Fence" bietet hier zumindest stellenweise eine erfreuliche Abwechslung. Im Großen und Ganzen leidet "Fables From A Mayfly" allerdings unter einer absolut cleanen Überproduktion, ein bisschen mehr Kantigkeit hätte dem durchaus interessanten Soundkonzept sicherlich gut getan.
Nichtsdestotrotz nimmt die Platte den Hörer auf eine lohnenswerte Entdeckungsreise zu pompösen Poprock und spannungsreicher Gesangsakrobatik. Dass die Hälfte der Songs bereits auf dem Vorgängeralbum "Inter.Funda.Stifle" zu hören war, dürfte auf Grund der weitgehenden Unbeflecktheit der Band auf dem deutschen Markt keine Rolle spielen.
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