laut.de-Kritik
Absolut partytauglich und von führenden Trinkern empfohlen!
Review von Michael EdeleIn Boston muss irgendwas im Wasser sein, und das kann nicht nur am Tee von der historischen Boston Tea Party liegen. Die müssen da noch irgendwas anderes reinmischen, und da ein Großteil der Bostoner irische Vorfahren hat, kann sich wohl jeder denken, was.
Eine übermäßige Affinität zum "Lebenswasser" kann man Far From Finished mit Sicherheit auch nicht absprechen, schließlich kommt man ja aus dem Umfeld der Dropkick Murphys und The Street Dogs. Es scheint sich bei dem Quintett sogar um Saufziegen aller erster Güte zu handeln, wenn man sich die Texte der Herren so anhört.
Der Opener "Dusty Shelves" beschreibt detailliert ein typisches Wochenende von Kollege Schuh, die Zeile aus "Forgive Me Father" - "for I've sinned, its been three whole days since my last glass of Gin" sind die Einleitungsworte meiner wöchentlichen Beichtstunde, und "Lost In The Rain" beweist, dass nicht nur unser Möller seine Freunde bezahlen muss: "Sitting with the boys, Jack (Daniels), Jimmy (Beam) and James" (irgend ein anderer Fusel).
Dass Far From Finished aber nicht nur den obligatorischen Säuferhumor haben, sondern auch einen anständigen Zynismus fahren, zeigt "Seasonal Patriot", das den Nationalstolz der Landsleute ganz gut auf die Schippe nimmt. Doch auch das Leben auf der Strasse glorifizieren die Jungs von der Ostküste nicht nur, sie haben trotz aller Singalongs auch immer einen Schuss Melancholie dabei wie in "9 Lives".
Was man musikalisch zu erwarten hat, sollte nicht schwer zu erraten sein, denn wie die schon erwähnten Dropkick Murphys, The Street Dogs und die Ducky Boys spielen auch Far From Finished eine extrem süchtig machende Mischung aus Rock'n'Roll, Punk und jeder Menge Hooklines, die auch im nüchternen Zustand Laune machen. Absolut partytauglich und von führenden Trinkern empfohlen!
Noch keine Kommentare