laut.de-Kritik
Vorsichtig und doch selbstbewusst; verletzlich und doch stark!
Review von Vicky ButscherMit warmer Akustikgitarre und einer brüchigen, aber keinesfalls schwachen Stimme empfängt uns Leslie Feist auf ihrem Album "Let It Die". Damit ist eigentlich schon klar, was uns erwartet: das Singer-Songwriter-Album einer musikverrückten Kanadierin.
Könnte man denken. Wenn sie dann aber ihre ganz eigene Coverversion des Bee Gees-Stücks "Inside Out" oder Tanzrhythmen der 80er in "One Evening" einstreut, spätestens dann weiß man, dass Madame alles andere als einfach zu klassifizieren ist. Offbeat-Andeutungen im Song-Highlight "Mushaboom" runden den musikalischen Rundumschlag ab. Der Song zaubert ein unschuldiges Lächeln auf mein Gesicht. Er ist fröhlich und doch alles andere als aufdringlich. Einfach wundervoll.
Und doch hatte man natürlich von Anfang an Recht: Bei Leslie Feist überwiegen die ruhigen Töne. Fast schon schleppend zieht sich der Lullaby "Let It Die" durch die Tiefen des Gemüts. Immer wirken die Stücke vorsichtig, obwohl Leslie sehr selbstbewusst mit ihrer Musik umgeht.
Kaum zu glauben, dass so ein zurückhaltend klingendes Album vom als Rampensau bekannten Gonzales und Manu Chao-Produzent Renauld Letang produziert wurde ... Erinnert es doch eher an die Stimmung bei Norah Jones oder Julie Delpy. Wobei diese Vergleiche auch nur auf den ersten Blick Stand halten.
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