laut.de-Kritik
Die Best Of gibt den coolen Stil-Mix der New Yorker hervorragend wider.
Review von Eberhard DoblerHitcompilations sind so eine Sache. Statt der besten sind oft die meist verkauften Stücke compiliert. Bei den Fun Lovin' Criminals liegt der Fall zum Glück etwas anders. Denn der eigenwillige Stil-Mix der New Yorker aus Hip Hop, bluesigen Klängen, Alternative-Rock und Sommer-Feeling hat hohen Wiedererkennungswert und macht jeden Song der Fun Lovin' Criminals zu einem potentiellen "Bag Of Hits"-Kandidaten. Der limitierten Doppel-CD liegt zudem eine Extra-Scheibe mit zum Teil unveröffentlichten Remixen bei.
Die 1993 gegründete Posse hat zweifellos den Groove und deshalb schnell einen Plattendeal in der Tasche. Mal relaxter, mal derber - aber immer mit der richtigen Portion Coolness, die wir alle so gerne besäßen. Als "Scooby Snacks" in England 1995 auf Nummer Eins geht, freut sich Frontmann Huey "DiFontaine" Morgan, dass ihnen der Song für "die nächsten vier Jahre die Miete bezahlt hat". Das Stück erzählt die Geschichte der FLC, wie sie versuchen, total bekifft eine Bank auszurauben. Bei so viel "Ehrlichkeit" beschädigen selbst Schlägereien in Strip-Lokalen nicht mehr das Image.
Wenn Sänger und Gitarrist Huey, Bassist Brian "Fast" Leiser und Schlagzeuger Maxwell 'Mackie' Jayson dann auf Konzerten auch noch rote Rosen an die Damen im Publikum verteilen, möchte man dem Trio jede Best Of aus der Hand reißen. "Bag Of Hits" vereint 15 klasse Tracks aus den vier Alben "Come Find Yourself" (1995), "100% Columbian" (1998), "Mimosa" (1999) und "Loco" (2001) nebst zwölf Remix-Versionen.
Einer der coolsten FLC-Tracks bleibt "King Of New York" mit seinen fließenden Bässen, Bläsersätzen und Querflötenthema. Die Nummer kann getrost im Loop laufen - genauso wie "Big Night Out", "Swashbucklin' In Brooklyn" oder "Bump". "Couldn't Get It Right" fällt in seiner poppigen Gesangsline fast aus dem Rahmen. Eine unpeinliche Cover-Version ist "We Have All The Time In The World". Huey macht Louis Armstrong hier alle Ehre. "Up On The Hill" bleibt in Original und Remixen ultra legere. Der bisher unveröffentlichten "Tar Bach Remix" ist Pflicht.
Die Remix-Platte, die überwiegend im Hip Hop-Kontext daher kommt, ist ein schönes, wenn auch nicht unbedingtes Muss. Eine der besten Nummern ist hier "Run Daddy Run (MC Large Mix)". Der Remix gibt dem Original mehr Hip Hop-Power mit. "Korean Bodega"-Mix wartet mit Garbage-Sängerin Shirley Manson auf. Mehr in den Club-Kontext passen "Loco (Latin Quarter Version)" und der Remix von "Bump". Wer auf Groove und unverkrampftes musikalisches Können steht, kauft die ideale Compilation zur Überbrückung des Sommers.
1 Kommentar
Nicht notwendig. Kein einziger neuer Song.