laut.de-Kritik
Brachiales Niveau über 70 Minuten.
Review von Michael EdeleUnd wieder mal eine Band, die mir entgangen wäre, wenn mich meine Freundin nicht darauf aufmerksam gemacht hätte. Zwar sind mir in diversen Clubs schon einige Songs von Funker Vogt untergekommen, aber ich konnte die Band nie zum entsprechenden Sound zuordnen.
Wenn ich also dem Beipackzettel und meinem Erinnerungsvermögen Glauben schenken darf, dann gehen Funker Vogt auf "Survivor" etwas gemäßigter zu Werke, als auf ihren bisherigen unzähligen Veröffentlichungen. Ein Grund, warum ich auch fortan nicht sofort jeden Song erkennen werde, ist mit Sicherheit die Tatsache, dass Jens' Gesang relativ deutlich im Vordergrund steht und auch deutlich weniger angezerrt ist, als auf den altbekannten Tanzflächenfegern.
Auch der ewige Vorwurf des "auf der Stelle Tretens", mit dem sich die Band wohl über die Jahre konfrontiert sah, hat hier nichts zu suchen, da die Songs durchaus abwechslungsreich und ach melodisch sind. Dies ist nicht zuletzt Sänger Jens zu verdanken, der mit seiner Stimme deutlich variabler umgehen kann als früher. Somit werden einige mit dem ruhigen Track "Red Queen" ihre Schwierigkeiten haben, da dies nicht unbedingt gewohnte Kost ist.
Der Opener "Date Of Expiration" läuft schon seit Juni in den Clubs und gab einen guten Vorgeschmack auf das restliche Album. "History", "Final Thrill" und "Faster Life" werden aber genauso für volle Tanzflächen sorgen und was bei "Fallen Man" live vor der Bühne los sein wird, wage ich mir gar nicht vorzustellen. Auch das deutschsprachige "Lügner" dürfte sich schnell zu einem Live-Hit etablieren. Dass Jens und Gerrit ihren Tourgitarristen Thomas Kroll bei den Songs "Fallen Man" und "Red Queen" miteinbezogen haben, wirkt sich ebenfalls positiv aufs Gesamtbild aus.
Zwar muss ich zugeben, dass mir die treibenden, schnelleren Songs am ehesten zusagen, jedoch kann "Survivor" sein Niveau problemlos über 70 Minuten halten, ohne auch nur eine Spur Langeweile aufkommen zu lassen.
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