laut.de-Kritik

Solide Kost samt Dudelsack.

Review von

Es würde mich ja schon interessieren, ob es jemals eine britische Band gab, die sich ein ganzes Album lang mit irgendeinem Gotenstamm der sich im Mittelalter in Miniröcken durch die Lande geprügelt hat befasste. Vermutlich weniger, doch auf den Zentraleuropäer scheinen die Schotten einen niemals versiegenden Reiz auszuüben.

Eigentlich hieß es, die Dudelsackgeschichten seien nach "Excalibur" abgeschlossen. Anscheinend halten es Grave Digger aber mit Sean Connery. Der hört ja auch nicht auf, ehe Schottland nicht die Unabhängigkeit erreicht hat.

Seis drum, ist ja für jeden traditionellen Metaller immer wieder ein dankbares Thema. "The Clans Will Rise Again" setzt so auch stilsicher mit dem Dudelsack-Intro "Days Of Revenge" ein. Ein paar Keys dürfen das Ganze noch ausbauen, ehe mit "Paid In Blood" die Gitarrenmacht angesagt ist.

Der Einstieg passt somit ähnlich gut wie seinerzeit auf "Tunes Of War". Der Grave Digger-Fan ist in seinem Element. Ähnliche solide Kost gibt es mit "Hammer Of The Scots", "Execution" oder "Spider". Auch die anderen Sachen brechen nicht wirklich aus dem gewohnten Kosmos aus, doch gibt es ein paar durchaus erwähnenswerte Kleinigkeiten.

So bewegt sich das mit großem Dudelsackbläser-Einsatz verstärkte "Highland Farewell" mit einem echt starken Chorus ein wenig abseits des typischen Teutonen-Metals. Auch sind es vor allem die schleppenden Nummern wie der düstere Titeltrack oder das mit Klavierklängen eingeleitete "Whom The Gods Love", die mit sehr guten, zum Teil ausgesprochen epischen Refrains glänzen.

Das schnellere "Rebels" verlässt sich ebenfalls auf einen hymnischen Chorus, der bestimmt vor allem live gut zur Geltung kommt. Hier sticht ebenfalls die coole, rockige Soloarbeit von Neuklampfer Axel Ritt hervor, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht.

Weniger überzeugend zeigen sich Grave Digger hingegen bei der Mitschunkelnummer "Valley Of Tears", die vor allem im Refrain die Kitschgrenze mit Anlauf überspringt. Auch das finale "When Rains Turns To Blood" schraubt den Lala-Faktor eine Spur zu hoch und beweist leider - ähnlich wie der Einstieg von "Execution" - dass Chris nicht unbedingt der gefühlvollste Sänger ist.

Trackliste

  1. 1. Days Of Revenge
  2. 2. Paid In Blood
  3. 3. Hammer Of The Scots
  4. 4. Highland Farewell
  5. 5. The Clans Will Rise Again
  6. 6. Rebels
  7. 7. Valley Of Tears
  8. 8. Execution
  9. 9. Whom The Gods Love
  10. 10. Spider
  11. 11. The Piper McLeod
  12. 12. Coming Home
  13. 13. When Rain Turns To Blood

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