laut.de-Kritik
Südtiroler Dark Metal mit großem Unterhaltungswert.
Review von Michael EdeleTja, wie es scheint, ist die Bezeichnung für eine Mucke, die ständig zwischen typischen Black Metal und Gothik-Elementen hin und her pendelt, Dark Metal. In diesem Fall passt die Bezeichnung auf Graveworm genauso exakt wie der viel zitierte Arsch auf den Eimer.
Der größte Fan von so was war ich ja noch nie, aber ich muss "Engraved In Black" doch einen recht großen Unterhaltungswert zugestehen. Mit ihrer ausgewogenen Mischung aus schnellen und aggressiven Black Metal-Riffs und atmosphärischen und melodischen Gothik-Klängen wissen die Südtiroler durchaus zu gefallen. Vor allem, da sie es schaffen, die Keyboardklänge von Tastenmeisterin Sabine Mair nie so kitschig und konservenmäßig klingen zu lassen, wie das bei Acts wie Crematory leider zu oft der Fall war.
Auch Sänger Stefan Fiori passt seinen Gesang den einzelnen Songstimmungen an, indem er entweder kreischt, heiser gurgelt oder in Death Metal-Manier ins Mikro grunzt. Einige klare Gesangsstrophen wären vielleicht der nächste logische Schritt um das Material noch eine Spur abwechslungsreicher zu gestalten. Doch auch ohne das ist durch den Einsatz von folkloristischen Klängen und den stimmigen Wechseln aus schnellen, aggressiven und langsamen, emotionalen Parts immer für ausreichend Abwechslung gesorgt. Der Sound von Andy Classen ist mal wieder allererste Sahne und weder Gitarren noch Keyboard laufen Gefahr unterzugehen.
Mit der Coverversion von R.E.M.s "Losing My Religion" haben sie zumindest mir keinen großen Gefallen getan, denn den Song konnte ich noch nie leiden. Aber zumindest muss ich bei der Version nicht gleich schreiend aus dem Zimmer rennen. Tauglich.
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