laut.de-Kritik

Fette Gitarren, fiese Elektronik und zynisch-sarkastische Lyrics.

Review von

Irgendwie hat es den Anschein, als könnten die Jungs nur im Metallica Zeitrahmen arbeiten. Lagen schon zwischen Debüt und "Perversion" satte drei Jahre, so hab ich ehrlich gesagt schon kaum mehr mit einem Nachfolger gerechnet und mich gefragt, ob ich für fette, aggressive Gitarrenmucke mit sattem Elektroanteil fortan tatsächlich nur noch auf Nine Inch Nails, Orgy oder Tröterich Marilyn Manson zurück greifen kann.

Doch die Götter haben ein Einsehen und lassen das Quartett aus St. Louis 2002 endlich mit "Superstarved" aus dem Quark und über den Teich kommen. Da man inzwischen zu Sanctuary Records gewechselt ist, kommt der Europäer beinahe zeitgleich mit dem Ami in den Genuss der Scheibe.

Um es kurz zu machen: Gravity Kills sind ihrem Sound absolut treu geblieben. Es ja auch schön bekloppt, an der geilen Mucke was zu ändern. Es gibt also immer noch fette Gitarren, satte Grooves, fiese Elektronik, mal melodischen, mal aggressiven Gesang und jede Menge zynisch-sarkastische Lyrics. Und was noch wichtiger ist: ein Hit reiht sich an den anderen. Ist mir ein Rätsel, wer da entscheiden soll, welcher Song letztendlich ausgekoppelt werden soll, da ich beim besten Willen keinen Hänger entdecken kann.

Will man mal die üblichen Pöbeleien, die der Band stilistisch eine zu große Nähe zu oben genannten Acts vorwerfen, außer Acht lassen, dann widersetzt sich die Depeche Mode-Coverversion von "Personal Jesus". Die ist zwar nicht ganz schlecht, weist mir aber zu deutliche Parallelen zu der Herangehensweise von Meister Manson auf. Wahrscheinlich ist der Track aber gerade deswegen zur Single prädestiniert.

Wer sich also nicht ständig nur wieder ärgern will, weil Mansons Marilyn immer wieder einen Klassiker der 80er nach dem anderen verunstaltet, sondern ein gepflegtes Pfund guter, harter Mucke auf die Ohren will, der greife hier umgehend zu.

Trackliste

  1. 1. Love,Sex,And Money
  2. 2. Take It All Away
  3. 3. Fifiteen Minutes
  4. 4. Forget Your Name
  5. 5. Enemy
  6. 6. Breakdown
  7. 7. Beg And Borrow
  8. 8. One Thing
  9. 9. Personal Jesus
  10. 10. Wide Awake
  11. 11. Suffocate
  12. 12. Superstarved
  13. 13. Love, Sex, And Money (Reprise)

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