laut.de-Kritik
Ein Querschnitt durch das Werk bietet Futter für die Ohren.
Review von Yan VogelHaken feierten ihr zehnjähriges Jubiläum mit einem Auftritt im Amsterdamer Melkweg. Die Kirsche auf der Torte liegt nun in Form dieser Live-Veröffentlichung vor. Das Sextett aus England bietet hier einen Querschnitt aus seinem bisherigen Werk feil. Die Musiker sind perfekt aufeinander eingespielt, was neben Talent und Finesse sicherlich auch am Einsatz der Instrumentalfraktion als Backing Band für Mike Portnoy (Ex-Dream Theater, Neal Morse, Sons Of Apollo) im letzten Jahr liegt.
Ihr Debüt "Aquarius" deckt die Band mit einem Medley ab. In zwanzig Minuten erhält der Hörer einen guten Einblick in die Frühphase, die kompositorische Eigenständigkeit prägt, jedoch auch unverhohlen den großen Vorbildern Dream Theater huldigt. Mit dem Longtrack "Visions" vom gleichnamigen Zweitwerk vollzieht die Band eine Wendung hin zu Siebziger-Sounds. Neben den üblichen Verdächtigen wie King Crimson und Yes stehen insbesondere die Song-Kunststücke der Briten Gentle Giant Pate.
Gerade auf den Songs von "The Mountain" treibt die Band dieses Anything-Goes-Musiziergefühl auf die Spitze, was sich in grandiosen Gesangsarrangements wie in "Cockroach King" entlädt. Generell ist es immer wieder ein Erlebnis, Sänger Ross Jenkins zuzuhören, wie er eine melodische Schneise durch das instrumentale Dickicht schlägt. Back to the eighties lautet die Losung auf "Affinity". So ungewohnt diese neue Ausrichtung bei Erscheinen der Platte für viele Ohren klang, so frisch und unverbraucht fügen sich die Stücke in die Setliste ein ("1985").
Die Komplexität der Kompositionen bedingt eine gewisse Statik auf der Bühne. Auch lösen sich Haken selten vom Gewand der Studioversionen. Show-Optik und Lightshow halten sie im Achtziger-Stil ihres letzten Albums. Auch wenn die intime Club-Atmosphäre für Stimmung sorgt und der Schnitt die Band gut in Szene setzt, die optimale Tonqualität zeigt: Hier gibt es eher Futter für die Ohren als für die Augen.
1 Kommentar mit 3 Antworten
Das Sextett aus Norwegen????
Allerdings...
upps. geografische verwirrung hier. sorry, dudes.
Naja, die klingen ja mittlerweile auch sehr Leprous-haft.