laut.de-Kritik

Die Frankfurter walzen den Hörer platt - und das zu dritt!

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Klingt eigentlich wie ein Märchen: Der Faith No More-Bassist Billy Gould produziert die Platte einer Frankfurter Band und geht gleich mit auf Tour. So geschehen bei Harmfuls Vorgängeralbum. Die Story geht noch weiter.

Einige Jahre später nimmt Gould den Hörer in San Francisco erneut in die Hand und bittet die Band, die eigentlich auf Eis liegt, doch in Frankfurt den Support beim einzigen deutschen Clubkonzert im Rahmen der FNM-Reunion zu übernehmen. Da lässt man sich natürlich nicht zweimal bitten und stellt bei den Proben fest - die Lunte brennt noch.

Die neue Lust am alten Spiel hört man dem achten Longplayer zu jeder Zeit an. Ob Harmfuls in den 90ern fußender, harter Alternativerock dabei noch relevant ist, bleibt erst mal zweitrangig, wenn der Opener "Ordinary People" aus den Boxen drückt. Der Titeltrack bietet aggressive, detailreiche Arrangements, ein kompromissloser Gitarrensound, dazu hart geschlagene, aber stets auf den Groove bedachte Drums, glasklare Vocals - alles astrein gespielt und rüde aufgenommen.

So klingt der temporeiche Rock einer Band, die auf vordergründige Effekthascherei verzichtet und auf jeder Bühne dieser Welt bestehen kann. Dabei gehts auch mal ein wenig heftiger zur Sache, etwa beim ausladenen "Decay". Die Platte mischte übrigens Rick Rubin-Intimus Dave Sardy in L.A ab.

Harmful können dich ohne Zweifel platt walzen - und das zu dritt. Allein deshalb haben sie ihren festen Platz im deutschen Rockzirkus mehr als verdient.

Trackliste

  1. 1. Ordinary People
  2. 2. Cause
  3. 3. Circles Of Lies
  4. 4. Exhausted
  5. 5. Innocent Hell
  6. 6. Decay
  7. 7. Turn You Down
  8. 8. Overplay
  9. 9. Passenger
  10. 10. Fingertips

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