laut.de-Kritik

Der Swinger Club der Bay Area kredenzt geballte Riffpower.

Review von

Ich muss gestehen, der Swinger-Club der Bay-Area-Thrash-Szene ging mir mit der Zeit ein wenig auf die Eier. Aber nach dem Ende von Slayer und der damit einher gehenden Situation, dass sich Gary Holt nun wieder voll und ganz auf Exodus konzentriert, dürfte das Hin und Her mit den Gitarristen wohl hoffentlich Geschichte sein.

Da Mr. Holt bei Exodus rifftechnisch den Ton angibt, toben sich Lee Altus und Kragen Lum eben bei ihrer Stammband Heathen aus und wer dachte, dass es hier dann lediglich die zweite Wahl zu hören gibt, sieht sich getäuscht. Wie gewohnt, stehen hier allerdings eher die Melodien im Vordergrund, als das bei Exodus der Fall ist und das liegt nicht zuletzt an Sänger David White.

An Riffs wird nicht gespart, das macht der Opener "The Blight" schnell klar. Vorangepeitscht von Toxik-Drummer Jim DeMaria ballert die Nummer aus allen Rohren und geht auch im äußerst melodischen Refrain nicht vom Gas. Der Titeltrack startet nicht weniger rabiat, setzt dann aber mehr auf Grooves und arbeitet in der Strophe mit leicht orientalischer Melodieführung. Zu den Favoriten gehört der Track damit nicht unbedingt.

Diese Rolle ist eher dem mit einem fast schon klassischen Guitar Hero-Lead beginnenden "Sun In My Hand" vorbehalten, in dem David eine großartige Hookline abliefert. Was der Sänger alles auf dem Kasten hat, zeigt er insbesondere in der wirklich tollen Ballade "Shrine Of Apathy". Doch auch das vorhergehende "Blood To Be Let" verbeißt sich im Gehörgang und sollte in Zukunft - genau wie das treibende "In Black" - nie wieder von der Live-Liste rutschen.

Aber da gehören eigentlich auch das fett groovende "Devour", das speedige "The Gods Devide" oder das Instrumental "A Fine Red Mist" hin. Letzteres dürfte sich allerdings schwierig umsetzen lassen, sind hier doch Gäste wie Gary Holt (Exodus, Ex-Slayer), dessen ehemaliger Sidekick Rick Hunolt und sogar Doug Piercy zu hören, der bis 1991 noch Teil von Heathen war. Diese spielen sich mit Lee und Kragen gegenseitig die Bälle zu und sorgen eindrucksvoll dafür, dass der Track zu keiner Zeit langweilig oder vorhersehbar wird. Ein gutes Zeichen für - hoffentlich - bald kommende Tourneen.

Trackliste

  1. 1. This Rotting Sphere
  2. 2. The Blight
  3. 3. Empire Of The Blind
  4. 4. Dead And Gone
  5. 5. Sun In My Hnad
  6. 6. Blood To Be Let
  7. 7. In Black
  8. 8. Shrine Of Apathy
  9. 9. Devour
  10. 10. A Fine Red Mist
  11. 11. The Gods Divide
  12. 12. Monument To Ruin

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