laut.de-Kritik

Him schaufeln sich langsam aber sicher ihr eigenes Grab.

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Sanfte Pianoklänge leiten durch die Menüführung von "Love Metal Archives Vol. 1". Wie in einem düsteren Hollywood Mystery-Thriller erscheinen geschwungene Linien, bis die wählbaren Optionen auf dem Bildschirm erscheinen. Das Archiv ist jedoch bei weitem nicht so gut gefüllt, wie man das anhand des medialen Tamtams seit dem Durchbruch der Finnen mit "Join Me" erwarten könnte.

Zu sehen gibt es neben allen Videos, die mehr oder minder die selben Motive durchkauen, auch eine erkleckliche Anzahl von Live-Mitschnitten. Abseits dieser in Fankreisen ohnehin schon bekannten Features bietet die DVD nur wenig Prickelndes. Wer die einzelnen Kapitel sehen möchte, muss erst umständlich herumklicken, bis er irgendwann das Gewünschte erreicht.

Extras im Sinne gut gemachter Discs findet der Zuschauer in den Informationen zu den einzelnen CDs der Him-Geschichte. Da liest man unter dem Menüpunkt Biografie, wenn es darum geht, den Stil von Him zu beschreiben, so lustige Zeilen wie "Depeche Mode meets Dimmu Borgir in a David Lynch Movie". Und wieder einmal hat Ville Hermanni Valo die Lacher auf seiner Seite.

Überhaupt ist der Frontmann der Finnen ein überaus lustiger Geselle. In den gezeigten Interviewsequenzen versteht er es sehr gut, schieren Bockmist und Plattitüden mit uninformativem Blabla zu mischen, so dass man am Ende fast glauben könnte, einen Mehrwert an Information erhalten zu haben.

Dem ist aber wahrlich nicht so. "We started as a live band" - unwillkürlich stellt sich da die Frage, weshalb Him live ein immer kleineres Schnitzel vom Teller ziehen. Die desinteressierten Auftritte der letzten Tour sprechen Bände. Nicht umsonst hat das Fan-Interesse von Album zu Album stetig abgenommen, auch wenn "Love Metal" in musikalischer Hinsicht eine Überraschung darstellte.

Den negativen Live-Eindruck setzt die DVD leider fort. Überraschungsmomente fehlen. Da macht auch die Ausstattung keine Ausnahme. Der grottige Stereo-Sound, der sich vor allem bei den Live-Mitschnitten bemerkbar macht, ist schlicht und ergreifend nicht zeitgemäß.

Him schaufeln sich langsam aber sicher ihr eigenes Grab. Ob Ville und Co. sich dessen bewusst sind, erschließt sich nicht eindeutig. Valo ist ein Meister der versteckten Verarsche, was er Interviewern (auch denen auf dieser DVD) immer wieder durch die verbale Blume beweist. Da könnte es durchaus sein, dass "Love Metal Archives Vol. 1" der beginnende Abgesang auf das einstige Hype-Thema ist.

Trackliste

Video Clips

  1. 1. Wicked Game (German Version 1998)
  2. 2. When Love And Death Embrace
  3. 3. Join Me In Death (UK Version 2000)
  4. 4. Right Here In My Arms
  5. 5. Gone With The Sin (German Version)
  6. 6. Poison Girl
  7. 7. Pretending
  8. 8. In Joy And Sorrow
  9. 9. Heartache Every Moment
  10. 10. Close To The Flame
  11. 11. Funeral Of Hearts
  12. 12. Buried Alive By Love
  13. 13. Sacrament
  14. 14. Solitary Man
  15. 15. And Love Said No

Live Clips

  1. 16. Wicked Game
  2. 17. Your Sweet 666
  3. 18. When Love And Death Embrace
  4. 19. Right Here In My Arms
  5. 20. Bury Me Deep Inside Your Heart
  6. 21. Razorblade Kiss
  7. 22. Join Me In Death
  8. 23. Pretending
  9. 24. In Joy And Sorrow
  10. 25. Hearache Every Moment
  11. 26. Lose You Tonight
  12. 27. Close To The Flame
  13. 28. Soul On Fire
  14. 29. Beyond Redemption
  15. 30. This Fortress Of Tears
  16. 31. Buried Alive By Love
  17. 32. Funeral Of Hearts
  18. 33. Your Sweet 666
  19. 34. It's All Tears
  20. 35. Poison Girl
  21. 36. Solitary Man
  22. 37. Sweet Pandemonium
  23. 38. And Love Said No
  24. 39. Gone With The Sin

Extras: Photogalerien, History der Alben, EPKs

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