laut.de-Kritik
Kompromissloser Italo-Punk im UK-Garage Stil.
Review von Andreas BättigNeuer heißer Scheiß wird in letzter Zeit überwiegend von der Indie-Insel angeboten und gleichzeitig gelobpreist. Musikalisch fahren die Jungs von Hot Gossip auf einer ähnlichen Schiene wie ihre UK-Kollegen, geographisch ortet man sie jedoch in Italien. Da frohrotzt das Punkrock-Herz und man fragt sich gleichzeitig, wo um Himmels Willen die drei Italiener die schnörkellose Haudrauf-Attitüde her haben.
Ein instrumentaler Wirbelsturm leitet das Album ein. Ein schnelles und kurzes Gitarren-Rock-Gewitter bricht beim Intro innerhalb einer Minute über "Angles" herein und hinterlässt schon mal einen Vorgeschmack auf die kommenden Tracks. Die Jungs um den Sänger Giulio Calvino geben mächtig Gas. Und so schwanken sie zwischen energischem Gesang, hüpfenden Schlagzeugparts und den punkrocktypischen schnörkellosen Klampfenparts.
Kaum ein Stück dauert länger als zwei Minuten. Kein Wunder, denn länger kann man wohl nicht mit einer solchen Intensität, wie sie zum Beispiel "Do it" an den Tag legt, auf die Instrumente eindreschen. Müsste man dies tänzerisch ausdrücken, käme das einem epileptischen Anfall gleich. Neben diesem kompromisslosen Rumschrabbeln an den Instrumenten, setzen die Italo-Punker aber immer ein fröhliches Spielfreudegrinsen auf. Geradezu liebevoll zärtlich ist ihr Umgang mit Synthie-Elementen. So versuchen sie den Songs den New Wave einzuhauchen.
Der heiße Scheiß aus Italien ist verdammt feurig. Er lodert und flackert schnell. Wer die Herbstschläfrigkeit aus seinen Poren raushaben will, sollte sich mit "Angles" bedröhnen lassen.
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