laut.de-Kritik
No-Shit-Death Metal, immer direkt auf die Glocke.
Review von Michael EdeleSitzt meine Frisur noch? Hatte ich je eine? Was war eigentlich grad los? Ach ja, Impious. Damit wäre für den Liebhaber der schwedischen Todesaxt-Kunst eigentlich schon alles gesagt. Schließlich ist man bei Impious bislang noch nie Gefahr gelaufen, mit ausgefallenen Experimenten überrascht zu werden.
Das ist zum einen positiv, weil man als Fan von bretthartem, blitzschnellen Death Metal genau das bekommt, was man erwartet. Zum anderen ist das auch negativ, weil man als Fan von bretthartem, blitzschnellen und abwechslungsreichen Death Metal kaum was von dem bekommt, was man erwartet.
"Abomination Glorified", "The Demand" und "I Am The King" brettern in Lichtgeschwindigkeit über einen Weg, schießen sämtliche Ansätze von Frisur ins Walhalla und hinterlassen nichts als verbrannte Erde.
Bleibenden Eindruck hinterlassen die Songs leider auch nur bedingt, denn weder die Gitarrenfraktion aus Valle Adzic und Robin Söqvist, noch Shouter Martin Åkesson setzten nachhaltige Akzente.
"... And The Empire Shall Fall" haftet ein wenig, gönnen sich Impious hier doch einen im Midtempo angesetzten Refrain mit diversen Keys und sogar einen schleppenden Mittelteil. Ähnliches ist im ziemlich starken "Rostov Ripper" zu verzeichnen, doch abseits davon bleiben die Überraschungen außen vor.
Nicht, dass wir uns hier falsch verstehen: auf "Death Domination" gibt es genau das, was der Titel andeutet. Die volle Bedienung an No-Shit-Death Metal und zwar immer direkt auf die Glocke. Da dürfen dann auch mal Johan Lindstrand (Ex-The Crown) bei "The Demand" mitbrüllen oder Andreas Nilsson (Hope Over Fear), der ein paar Backing Vocals einröhrt. Wer es ohne Kompromisse voll auf die Nuss liebt, kommt an der Scheibe dieses Jahr kaum vorbei.
1 Kommentar
Sehr starkes Album. "Holy Murder Masquerade" und "Hellucinate" gefallen mit zwar besser aber auch dieses Werk bringt amtlichen Todesblei.