laut.de-Kritik
Death Metal aus Kroatien.
Review von Michael EdeleOha, eine Death Metal Band aus Kroatien und dann noch bei Massacre Records? Das löst normalerweise keine Glücksgefühle aus. Das ändert sich nach den ersten Umdrehungen von "New Formed Revelations" im CD-Schacht aber schnell - den Namen Infernal Tenebra sollte man sich definitiv merken.
Heißt der erste Bandvergleich, der einem bei den wechselnden Drumbeats des Openers "Entropia" durch den Kopf geistert noch Meshuggah, drängen sich nach und nach Nile sowie diverse andere technische Death Metal Bands auf, aber auch Dark Tranquillity und Diablo kommen in den Sionn. Was die technischen Belange angeht, ist bei der Gitarrenfraktion, Sänger Darko Etinger und Hauptsongwriter Ivo Petrović, alles im grünen Bereich. Vor allem in den Strophen und den Instrumentalpassagen ziehen beide groß vom Leder.
In die Gefilde des skandinavischen Death Metals dringen Infernal Tenebra vor allem in den Refrains vor, die gern mal mit der ein oder anderen klaren Gesangslinie daher kommen. Diese sind zwar meist nur als Zweitstimme im Mix vorhanden, aber für manch einen mag der melodische Refrain in Death Metal-Keulen wie "Happily Depresse" zu viel des Guten sein.
An die ersten Diablo-Alben - was etwa die Vocals angeht - erinnern Songs wie "The Art Of Survival" oder "One Minute Silence". Für den ein oder anderen könnte die Mischung zu bunt sein, doch wenn man sich nicht zwingend auf eine bestimmte Death Metal-Richtung festgelegt hat, bekommt man von Infernal Tenebra eine ordentliche Vollbedienung.
Nicht ganz unschuldig an dieser Tatsache ist Produzent Jens Bogren (Amon Amarth, Machine Head), der "New Formed Revelations" zu einem erstklassig dichten, aber dennoch differenzierten Sound verholfen hat. In Kroatien ist das Quartett bereits so etwas wie ein Szenevorreiter. Wird Zeit, dass sie auch im Rest Europas ihre Spuren hinterlassen.
1 Kommentar
Aus Kroatien kommen schon Cevapcici und hübsche Frauen. Death Metal Langweile muss man nicht importieren!