laut.de-Kritik
Zum perligen Indiepop shoegazt es sich ganz ordentlich.
Review von Mathias MöllerIron Hero aus dem schönsten aller Südstaaten, Georgia, sind in den USA noch labellos, in Deutschland ist das kleine Stuttgarter Haus Stagnation auf das Quartett aufmerksam geworden. Zurecht, denn der perlige Indiepop, mal introvertiert, mal eklektisch, gehört auf diese Seite des Atlantiks!
Die Musik klingt klar strukturiert, die Gitarrenlinien transparent und sauber, selten verzerrt, der Bass fließt entweder wie Wasser, oder baut ein solides Groove-Fundament zusammen mit dem Schlagzeug von Thomas Wilcox. Über all das singt Sam Gunn mit einer Stimme, die gleichzeitig markant ist, aber doch dem Hörer schmeichelt.
Für musikalische Abwechslung sorgen Keyboards und dezent eingesetzte elektronische Spielereien. So dezent ist "Safe As Houses" instrumentiert, dass das eigentlich gar nicht wilde "Spy Versus Spy" schon wie ein befreiender Ausbruch wirkt. So ganz aus sich raus wollen sie dann doch nicht, aber diese selbst auferlegte Zurückhaltung mach Iron Hero durchaus interessant.
Aus der Selbstbeschränkung entstehen Nummern wie die träumerischen "Voices Breaking Up" und "Terms, Conditions" oder das locker aus der Hüfte gespielte "Cloudburst". Ein lässig groovender Rhythmus, von Gitarre begleitet und eine luftige Sixstring konterkariert. Dazu ein paar schwer definierbare Synthieeinlagen, fertig ist der Sound.
Iron Hero braucht definitiv ein paar Durchgänge, bis sich "Safe As Houses" in der Erinnerung des Hörers festigt, doch dann shoegazt es sich ganz ordentlich. Einen hörenswerten Ansatz abseits vom gelangweilten Indiemainstream bieten die Amerikaner allemal.
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