laut.de-Kritik
Latin-Queen auf Irrwegen.
Review von Dorothee von PeterffySie ist schön, erfolgreich und .... produktiv: Jennifer Lopez bringt nun schon ihr drittes Solo-Album raus. Auf "This Is Me... Then" ist aber nur noch wenig, ja fast nichts von ihrem ursprünglichen Latino-Stil übrig. Vielmehr verschreibt sie sich anderen Musikrichtungen wie R'n'B, Soul und Hip Hop. Eigentlich schade, denn die temperamentvollen, feurigen Songs wie "Ain't It Funny" haben zu J.Lo gepasst und dem Publikum gut gefallen.
Kennzeichnend für die neue Platte von Jennifer Lopez sind "All I Have" mit LL Cool J, die kommende Single, und "Jenny From The Block" mit Styles und Jadakiss, die aktuelle Auskopplung. Beide Lieder sind stark Hip Hop- und R'n'B-lastig. Die Tracks gehen einigermaßen ab - meint man zumindest am Anfang - durch langweilige Refrains verlieren sie aber schnell wieder den Schwung. Immerhin gehen die Melodien gut ins Ohr.
"Again" beginnt mit einem sanften Piano-Solo, das kurz darauf von Violinen begleitet wird. Schön klassisch - aber ist das der Stil von Jennifer Lopez? Die Ballade fällt eher öde aus. "Still" dagegen gelingt, da Jennys Soulgesang von einem weiblichen Chor elegant begleitet wird.
"I love you, you're perfect, a manifestation of my dreams, you make my body feel, about a million different things". Diese Liebeserklärung widmet J.Lo ihrem Verlobten Ben Affleck - nicht umsonst heißt das Lied "Dear Ben". Man kann fast sicher sein, dass diese Zeilen von Jenny selbst stammen, denn bei den meisten Songs ist sie als Co-Songwriter aufgeführt. Bei "Been Thinkin'" und "Baby I love You" dürfte es sich ebenfalls um Jennifers Texte handeln. Aber wo bleiben die fetzigen Songs?
Die Versprechen einer 'Latino-Queen' kann J.Lo mit diesem Album nicht erfüllen, denn ihre frühere Spritzigkeit und Feurigkeit fehlen bei allen Tracks. Wer aber diese Erwartungen nicht an Jennifer Lopez stellt, findet eine gute Mischung aus Soul, R'n'B, Hip-Hop und Pop.
Noch keine Kommentare