laut.de-Kritik

Zwei Schweden grooven sich in Berlin ein.

Review von

Schenkt man den Aussagen der beiden Schweden Henrik Jonsson und Joel Alter Glauben, dann ist elektronische Musik alles andere als ein Hexenwerk. Eine spontane Session genügt dem Duo in der Regel, um am Ende ein bis zwei fertig produzierte Tracks auf Festplatte zu haben. Von diesem lockeren Flow erzählt auch ihr inzwischen zweites Album "2".

Zwar haben Jonsson und Alter dieses Mal auf richtiges Studio-Equipement gesetzt, statt wie bei ihrem Debüt "Mod" vor zwei Jahren auf ein übersichtliches Set-Up im Schlafzimmer zu vertrauen. Dennoch leben die neun Tracks des Albums zu einem großen Teil auch von der Direktheit der verwendeten Sounds und ihrer unprätentiosen Atmosphäre.

Das führt bei den beiden nunmehr in Berlin wohnhaften Schweden in der Regel zu Tracks, die sich bestens für's DJ-Köfferchen eignen. Allerdings eher für jenes, das man bei der Afterhour dabei hat, so viel sei zur Präzisierung dazu gesagt. Bestes Beispiel für die Vorliebe von Jonsson/Alter für pumpende Beats und stimmungsvolle Melodie ist "Brevet Hem" mit seiner schönen Vocal Dreingabe.

Wenn später wie bei "Tuffa Sig" zart mit Hall belegte Basslines und schwelgerische Strings den Ton angeben, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Diese Kombination ist auf "2" so gelungen, dass man auch über die mitunter eher einfache rhythmische Struktur gerne hinwegsieht.

Es ist Oldschool-Techno, was Jonsson und Alter auf ihrem zweiten Album zelebrieren. Und genau in dieser gespielten Naivität, die nichts auf von Genres und hochtechnischen Produktionsgeräten weiß, liegt die große Stärke der beiden Schweden. Sie geben elektronischer Clubmusik das, was viele andere Produzenten unter einem technisch perfekten Sound begraben haben: die Emotion.

Trackliste

  1. 1. Lyftet
  2. 2. Brevet Hem (Vocal)
  3. 3. En Melodi
  4. 4. Jimi
  5. 5. Praha
  6. 6. Svalor
  7. 7. Tuffa Sig
  8. 8. Tribunen
  9. 9. Efterfesten

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