laut.de-Kritik

Nu Metal, ein wenig Emo und etwas Rock'n'Roll.

Review von

Mit den Jungs aus dem Ruhrpott steht eine noch relativ neue Band in den Startlöchern. Keine drei Jahre sind seit der Gründung vergangen und schon liegt (nach einer EP 2006) das Debütalbum des Quintetts vor.

Alternative schreiben sich die Jungs auf ihre Fahnen, was in diesem Fall soviel heißt wie ein wenig Nu Metal, ein wenig Emo und ein gewisses Maß an Rock'n'Roll. Mit dem Opener "From The Rain" schlagen sie jedenfalls erst mal sehr relaxte und auch reduzierte Töne an. Zum Refrain hin steigert sich der Song beständig und Sänger Adam Lisek zeigt, dass er stimmlich sowohl einfühlsam als auch variabel klingen kann.

Dummerweise setzt er das in "Maze" nicht fort, sondern klingt hier viel zu weinerlich, um das rockige Feeling des Songs aufrecht zu erhalten. Mit ein wenig mehr Saft in der Stimme würde der Track besser rocken. Mit dem satt groovenden "Alright" wird man dann den Eindruck nicht los, dass Adam sowohl Segen wie Fluch für seine Band sein kann.

Auch hier versäumt er es, seine Stimme in der Strophe eindrucksvoller einzusetzen. Erst im Refrain zeigt er, was Sache ist und glänzt mit einer tollen Melodie. Dieser etwas aufgesetzte Emogeschwurbel geht meist nur auf die Nerven und stört auch in gitarrenlastigen Songs wie dem an Sevendust erinnernden "In Memory Of Friday" oder dem zu zögerlich bleibenden "Without".

Irgendwie greifen Karma Come den Bullen nicht bei den Klöten um wirklich drauf zu reiten. In der Art ist das eher was für den Rodeo-Clown, der das Vieh ablenkt, statt es richtig zu scheuchen.

Natürlich gibts auch was zum kuscheln und "One To Remain" lässt mit leichten Streichern und durchaus Radiopotential zunächst ruhige Töne erklingen. Von den Streichern ist nach dem leisen Einstieg aber nicht mehr viel übrig und endlich überzeugt Adams Gesang über die gesamte Songlänger.

Gleiches gilt für den folgenden Alternative-Rocker "Nothing", der mit gutem Tempo und etwas rauerem Gesang Spaß macht. Allerdings meint es Adam bei "Why Have I Become" ein wenig zu gut und seine anscheinende Bewunderung für Ville Valo bricht hier deutlich durch.

"A Company" scheint sich ebenfalls relativ an der heutigen Radiolandschaft zu orientieren. Mag sein, dass man sich so langsam an den Gesang gewöhnt, doch hier nervt das teilweise Gewimmer nicht mehr ganz so sehr. Mit dem abschließenden "To Want This" zeigen sich Karma Come nochmals von ihrer Nu Metal-Seite und mit guten Grooves.

Neu ist das nicht, innovativ schon gar nicht, aber es geht in die Füße. Nach ein wenig Hörspiel-Outro greifen sie den Refrain noch mal instrumental auf und schaffen so ein sehr angenehme Atmosphäre zum Ausklang.

Für eine Debüt-Eigenproduktion ist "Said And Done" unterm Strich trotzdem eine ganz gute Scheibe geworden. So ganz scheinen die Jungs aber noch nicht zu wissen, in welche Richtung die Reise gehen soll und wie die gesteckten Ziele erreicht werden können. Aber der solide Grundstein wurde mit "Said And Done" gelegt.

Trackliste

  1. 1. From The Rain
  2. 2. Maze
  3. 3. Alright
  4. 4. In Memory Of Friday
  5. 5. One To Remain
  6. 6. Nothing
  7. 7. Why Have I Become
  8. 8. A Company
  9. 9. Without
  10. 10. To Want This

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