laut.de-Kritik
Mit einem Kracher zurück auf Kurs.
Review von Michael EdeleNach einer Hochphase, in der die Kanadier zur Speerspitze des Death Metals gezählt werden mussten, hatte sich auf den letzten Alben eine gewisse Beliebigkeit bei der Band eingestellt, weshalb ich nach und nach das Interesse an Kataklysm verlor. Mit "Of Ghosts And Gods" wage ich nun mal wieder einen Anlauf und siehe da - die Jungs sind wieder auf Kurs.
Schon mit dem coolen Intro (würde mich interessieren, aus welchem Film das stammt) erzeugen sie eine tolle Atmosphäre, die "Breaching The Asylum" konsequent weiter führt. Schon hier fällt auf, dass die Kataklysm viel mit Single Note-Melodien hantieren, wie sie im Metalcore verbreitet sind. Daneben stehen aber einige Blastbeat-Attacken, die den Opener zu einem Killereinstieg machen.
Auch "The Black Sheep" weist besonders im Refrain Metalcore-Elemente auf. Manch andere Band würde über die ohrwurmartige Melodyline einen Klargesang legen. Kataklysm widerstehen dieser Versuchung dankbarerweise und bringen auch so einen extrem eingängigen Refrain auf Band. Ob sich jemand daran stört, dass das zum Ende hin eher nach Synthies denn nach Gitarre klingt - druff geschissen.
Bevor es aber jemandem zu ruhig wird, ballert "Marching Through Graveyards" mit ordentlichen Blastbeats los. Dabei handelt es sich auch um den klassischsten Death Metal-Song des Albums, der das starke Niveau spielend halten kann. Und schwächer wird es mit den folgenden Tracks auch nicht. Sei es die eingängige Single "Thy Serpent's Tongue", das treibende "Soul Destroyer" oder das zähere, aber nicht minder coole "Shattered".
Mit dem episch-schleppenden "Hate Spirit" neigt sich die Scheibe dem Ende zu, schiebt aber mit "The World Is A Dying Insect" noch einen bärenstarken Track zum Abschluss rüber. Nach einem tollen Intro und einer ebenfalls eher trägen ersten Hälfte, nimmt die Nummer einige sehr interessante Wendungen.
Daran, dass "Of Ghosts And Gods" ein richtiger Kracher geworden ist, hat auch Produzent Andy Sneap erheblichen Anteil. Egal, wie die gängige Meinung von dem Mann sein mag, die Scheibe drückt an allen Ecken und Enden. Welcome back, guys. Wollen mal hoffen, dass die Kurve damit genommen ist.
5 Kommentare
Dieser Kommentar wurde vor 9 Jahren durch den Autor entfernt.
Dem Urteil schließe ich mich an! Aber die Rückkehr zur alten Stärke haben sie meiner Meinung nach schon mit dem Vorgänger Waiting for the end to come vollzogen!
Das Intro könnte aus Exodus sein, aber sicher bin ich mir nicht
Onkel_Tom hat recht: Die Rückkehr zu alter Stärke war schon auf dem Vorgänger vernehmbar. Da können wir jetzt drumrumrätseln, wie wir wollen, aber Fakt ist für mich, dass sie das ihrem neuen Drummer zu verdanken haben. Wer ein Paradebeispiel braucht, sollte sich mal Songs von "Prevail" und "Heavens Venom" anhören, und danach nur den einen neuen Song "Marching Through Graveyards". Das sind in Sachen Qualität keine Welten an Unterschied, sondern drölf ganze Galaxien.
Sehr fein geworden, die Scheibe. Muss die dringend mal wieder live sehen.