Killer Barbies - " Sin Is In"

Ich muss gestehen, dass ich mich selbst gefragt habe, ob ich die Bewertung mit der Hose abgegeben habe, oder ob der Punk-Pop der Killer Barbies auch ohne die knapp bekleidete Sängerin Silvia Superstar derart punkten könnte. Ist mir auch egal, so lange ich entweder das Booklet in den Händen oder das Video vor der Nase habe. Alles klar?

Kollege Cordas hat den Killer Barbies vor knapp drei Jahren anlässlich ihres internationalen Debüts "Bad Taste" keine allzu große und lange Zukunft voraus gesagt und ich neigte dazu, ihm recht zu geben. Doch siehe da, die Dame und die drei Herren melden sich mit "Sin Is In" zurück. Wer so prominent ist, wie Silvia Superstar in ihrem Heimatland Spanien, kann sich auch mal drei Jahre Zeit für ein neues Album nehmen. Was sie im restlichen Europa noch reißen können, bleibt abzuwarten.

Wie in der Einleitung in einem Anfall von Ehrlichkeit erwähnt, sieht Senorita Superstar immer noch zum Anbeißen aus. Ihre Mucke pendelt zwischen Punk der Marke Ramones (vor allem der dem verstorbenen Sänger gewidmete Song "Have Some Fun") und poppigeren Belanglosigkeiten, die sogar für anständigen Airplay sorgen könnten. "What U Wanna Do" wartet sogar mit einem verhaltenen Bläsereinsatz auf, der zumindest für etwas Abwechslung sorgt. Eine gewisse Vielfalt versprechen auch die abwechselnd in englischer und spanischer Sprache intonierten Songs, die allesamt aber nicht über ein gesundes Mittelmaß heraus reichen.

Natürlich gibt es auch noch die letzte Single "Candy" zu sehen (Video), und in einem Remix von John Fryer, zu dem auch Bela B. seinen Teil beigetragen hat, zu hören. Wer kann es dem Mann verdenken. Der spanische Akzent von Silvia ist immer noch witzig; die Songs dürften bis auf die belanglose Ballade "Todo Ira Bien" auch auf sämtlichen Feten für Unterhaltung und bei den männlichen Anwesenden für dicke Socken sorgen. Was will man mehr?