laut.de-Kritik

Gotyes Gesangspartnerin geht in die Offensive.

Review von

Gelübde, Schwüre, Beteuerungen: Kimbra sind "Vows" wichtig. Für die gebürtige Neuseeländerin, die Ende letzten Jahres Gotyes Über-Hit "Somebody That I Used To Know" mit weiblichem Timbre zur Seite stand, stellen Verheißungen und Versprechungen den Mittelpunkt des Lebens dar. Was resultiert aufgrund irgendwelcher Zusagen? Und welche Wege leiten sich ab, wenn Versprechen gebrochen werden? Kimbra ist auf der Suche. Natürlich spielt die Liebe dabei eine große Rolle.

"Won't You Settle Down With Me?", fragt die Sängerin im Opener. Entscheidungen treffen, Dinge verwerfen, alles scheint möglich, aber genau so ist alles mit wenigen Worten auch wieder revidierbar. Kimbras Musik präsentiert sich ähnlich. Viele Genres vereinen sich zu einem Ganzen: Soul, Pop, Jazz, Elektro: "Vows" hält einiges bereit.

Mit zuckersüßem Kling Klang-Spiel, tiefen Bässen ("Cameo Lover") und jazziger Attitüde ("Two Way Street") geht es nach den beiden souligen Aufwärmern ("Settle Down", "Something In The Way You Are") in die Offensive, ehe das balladeske "Old Flame" mit grenzenlosem Hall und aufbauender Opulenz die Augenlider schwer werden lässt.

"Plain Gold Ring" garniert die moderne Instrumentierung urplötzlich mit Vintage-Elementen. Ein leichter Tarantino-Vibe wandert im Viereinhalbminüter betörend in die Titty Twister-Bar. Das folgende "Come Into My Head" bringt die Gemüter wieder in Wallung. Vertrackte Beats, Bläser und funkige Gitarren schießen aus allen Rohren und bilden in punkto Dynamik letztlich die Speerspitze des Albums.

Im heimischen CD-Regal von Gossip-Blogger Perez Hilton parkt das Kimbra-Debüt direkt neben den Werken von Björk und Nina Simone - und das nicht zu Unrecht. Mit ihrer ausdrucksstarken Stimme und dem Gespür für innovative Sounds auf Tracks wie "Sally I Can See You" oder "Home" braucht sich Kimbra vor den ganz Großen der Branche keineswegs verstecken. Das sehen auch Mark Foster und A-Track so, die sich auf dem abschließenden Bonus Track "Warrior" die Hände reichen und dem Album mit ihrem kreativen Input einen würdigen Abschluss bescheren.

Trackliste

  1. 1. Settle Down
  2. 2. Something In The Way You Are
  3. 3. Cameo Lover
  4. 4. Two Way Street
  5. 5. Old Flame
  6. 6. Good Intent
  7. 7. Plain Gold Ring
  8. 8. Come Into My Head
  9. 9. Sally I Can See You
  10. 10. Posse
  11. 11. Home
  12. 12. The Build Up
  13. 13. Warrior (Bonus Track)

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