laut.de-Kritik
Gefühlvoller Küchen-Folk für zu Hause.
Review von Jasmin LützBei Kirsten Hahn alias Kitty Solaris spricht man von Küchen-Folk, denn die meisten Songs entstehen zu Hause neben dem gilt sie als Geheimtipp der Berliner Underground-Indies. In ihren eigenen vier Wänden fühlt sich Kitty eben am wohlsten, dort kreiert sie ihre ganz persönliche Disco.
Wobei "My Home Is My Disco" nun nicht gerade dazu einlädt, frenetisch auf die Tanzfläche zu stürmen. Hier gleitet man eher gefühlvoll und gemächlich über das Parkett, von Sehnsucht und Traurigkeit getragen, von glücklichen Momenten immer wieder unterbrochen.
Die E-Gitarren werden gezupft, während Kitty Solaris verträumt von besseren Zeiten singt ("Spring Will Surely Come") - sie findet immer die passenden Worte. Ihre persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen umschreibt Hahn in einfachen Sätzen, schnörkellos und gerne mit Jahreszeit-Referenzen ("Cold Season", "My April Dreams"). Im Titelstück "My Home Is My Disco" geht es später zügiger zur Sache. Dort darf Schlagzeuger Steffen Schlosser mal richtig draufhauen.
Ihr größtes Gut ist Kittys sehr schöne Stimme, die zu keiner Zeit aufdringlich wirkt. Dazu gesellen sich entspannte Gitarren und ein sanftes Glockenspiel. Der Gesang hat eine ungemein beruhigende Wirkung, und wer mit dieser Musik den Feierabend einläutet, könnte meinen, Kirsten höchstpersönlich sitzt neben einem in der Küche und vertont Kochexperimente.
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