laut.de-Kritik
Melodien fürs Langzeitgedächtnis.
Review von Michael EdeleWas denn? Wieso bekomm ausgerechnet ich plötzlich die Emo-Scheiben auf den Tisch? Egal, erst mal rein in den Schacht. Und wer hätte es gedacht, das Eröffnungsdoppel "A Motorway Escape" und "The Art Of Gracious Living" rocken locker durch die Botanik, auch wenn man mit dem Gesang von Fronter Tobi wirklich zurecht kommen muss.
Mir persönlich kneift er ein wenig zu sehr in den Löffeln, aber Fans von Billy Talent oder auch Ignite sollten damit kaum Probleme haben. Zumal man den Jungs aus den Norden der Republik zweifelsfrei zugestehen muss, dass sie ein paar große Hooks drauf haben.
Kaum hat man Songs wie die beiden Opener oder die heimliche Hitsingle "Rooftops" zwei Mal laufen lassen, ist der Refrain auch schon ins Langzeitgedächtnis übergegangen. Allein an derlei Melodien versuchen sich anderen Bands vergeblich.
Innovative Sounds oder spieltechnische Feinheiten sind nicht unbedingt das Ding von Kju:, aber wer braucht das schon, so lange es ehrlich und erdig rockt? Auch für die ruhigen Stunden den Nacht hat das Quintett mit "An Opposite Emergency" oder "Good Friends Got To Drink Together" etwas am Start. Wobei man hinter letzterem Titel eher eine Partynummer vermuten würde.
Die dritte Ballade "Curtain Calls" sie dann vielleicht zu viel des Guten, zumal auch "Big Ships, Big Hopes" und das finale "The Only Saviour" sehr fragil beginnen. Die Jungs bekommen aber letztlich die Kurve und lassen es mit "Brother, Sister" zwischenzeitlich ja noch mal erstaunlich heftig krachen.
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