laut.de-Kritik
Holzschuhe raus und abgerockt.
Review von Stefan JazdzejewskiDie Band, deren Name sich irgendwie nach einem klemmenden Reissverschluss anhört, ist mit ihrer Musik sicher am Puls der Zeit. Bei den dreizehn Songs auf "Nothing Less" gibts oftmals kräftigen Punkrock. Dazu gesellen sich Songwriter-Stücke von Frontfrau Jacqueline Govaert, die alle Lieder und Texte selbst geschrieben hat. Pop meets Punkrock ...
Bei "All Unsaid" und "Won't Cry" krachen harte, eingängige Riffs zum treibenden Schlagzeugrhythmus, bei "Give Me Life" schraddeln Annelies Kuijsters und Anne Govaert auf ihren Gitarren um die Wette. Klar, nach dieser Gitarrenhackerei müssen sich die beiden Damen erst mal die blutig gespielten Hände verbinden - mit "I Would Stay" folgt ein richtig ruhiger Popsong, bei dem Jacqueline Govaert von Klavier und Cello begleitet wird.
Die Texte drehen sich - egal ob fetter Punkrock oder gefühlvolles Songwriting - meistens um Sinnkrisen und Beziehungsprobleme. So auch beim punkigen "Why Do I" und beim poppigen "Thought That You Would Be". Letzteres gefällt dank der schönen Keyboardsounds. Besonderen Wert haben die Holländer anscheinend auf den Gesang gelegt: Trotz unterschiedlichen Härtegrades prägen die Goldkehlchen Jacqueline und Anneliese mit ihrem zweistimmigen Gesang die Songs "Get In On" und "Everything And More".
Um die Instrumentation aber nicht die ganze Zeit auf Punk-Level hinken zu lassen, kommen bei "I'll Be Go" Akustikgitarre und Kongas zum Einsatz. Während ihre Bandkollegen klopfen und hämmern, beweist Govaert bei "Let It Go" einmal mehr, dass sie ein Händchen für schöne, eingängige Melodien hat. Also Leute, holt die Holzschuhe raus und rockt zum Schrammelsound der Holländer.
1 Kommentar
Ein richtig gutes Album mit einer weiblichen Stimme die wirklich ergreifend ist. Gibt mir z.B. mehr als Amy Winehouse. Und I would stay ist sowieso schon zur Kultballade mutiert.