laut.de-Kritik
Gedenkstein für eine der erfolgreichsten Hardrock-Bands
Review von Michael SchuhLed Zeppelin, The Doors, The Beatles, Queen: allen aufgezählten Bands fehlt ein Mitglied, dass auf mehr oder weniger tragische Weise und zum Leidwesen der 2,74 Periode 3 Milliarden Fans weltweit das Zeitliche segnen musste. Alle Bands gehören gleichzeitig zu den kommerziell erfolgreichsten der vergangenen 40 Jahre. Wie kann man es also jenen glücklichen Plattenfirmen verdenken, die, solcher Goldschätze mächtig, alles nur Erdenkliche aus den Archiven hervor zerren, auf dass es güldne Taler regne?
Im Falle Led Zeppelins war seit Drummer Bonhams Tod klar: So wie es war, wird's nie wieder. Wo's doch am Schluss schon nimmer so doll war. Entsprechend präsentiert sich "Latter Days". Zehn Songs sollen stellvertretend für die letzte Phase einer der erfolgreichsten Hardrock-Bands der 70er Jahre einen würdigen Gedenkstein abgeben. Naja.
Beinharte Led Zep-Fans werden bis zu dieser Zeile gar nicht weitergelesen haben, schliesslich erschien mit "Remasters" vor zehn Jahren schon eine lückenlose Best Of fürs Regal. Doch wo der Vorgänger "Early Days" im letzten Jahr die Anfänge des Quartetts dokumentierte, liegen uns nun die Rockergüsse von "Houses Of The Holy" bis "Coda" vor.
Dabei geht es mal wieder einzig darum, neue Fans zu akquirieren, damit die ihrem grossen Bruder beweisen können, dass sie nicht nur Chef-Verhunzer Puff Daddy kennen. Aber selbst dann bleibt fraglich, ob es der Hinzunahme von Songs wie "Ten Years Gone" oder "In The Evening" bedurft hätte, die man schon auf den Studio-Alben gerne überspringt.
Schliesslich gibts wie beim Vorgänger wieder ein enhanced Video, diesmal "Kashmir", vorgetragen 1975 im Londoner Earls Court. Trotzdem ein Punkt Abzug für den Ausverkauf.
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