laut.de-Kritik

Fucking unglaublich!

Review von

"Fresh Air Is Not The Worst Thing In Town". Dieser Albumtitel bezieht sich wohl nicht nur auf die allgemeine Ökologie, sondern ist auch musikalisch durchaus ernst zu nehmen. Die Frankfurter Band Like A Stuntman klingt neben der wohl nie endenden Retro-Rock-Lawine angenehm frisch und lässt die Ohren aufatmen. Ihr Debüt veröffentlicht das Elektro-Gitarren-Indie-Quartett auf dem Londoner Label Highpoint Lowlife Records, somit sind uns auch hier die Engländer mal wieder um einiges voraus.

Mit ihren elf bestens aufeinander abgestimmten poppigen Drumcomputer-Blüten sorgten sie auch hierzulande für Aufmerksamkeit. Wie bereits schon mit ihren Vorgänger EPs "Park The Trailer In The Park" und "Reduce" ist dies nun ein weiterer wichtiger Schritt für die Menschheit. Bei "Fresh Air Is Not The Worst Thing In Town" klingt die klassische Instrumentierung mit den elektronischen Klängen ausgefeilter und intensiver, als hätte jeder einzelne Stuntman ein intimes Verhältnis zu seinem Soundgerät.

Da sitzt jedes Sample im ideenreichen Mosaik und der akzentreiche Lo-Fi Charme geht dabei keineswegs verloren. Eine ähnlich angenehme Strukturierung findet man auch bei The Go Find, dessen Album Miami 2004 für eine ganz persönliche Überraschung sorgte, und in die beliebte Anti-Folk Familie von Kimya, Adam und Co. dürften Like A Stuntman wohl auch jederzeit herzlich willkommen sein.

Man probiert sich an verschiedenen Casio Keyboards aus, entdeckt die schöne Welt der Harmonika und so manch anderer infektiöser Melodie. "Park The Trailer In The Park" ist eine einprägende Synthesizer-Noise-Vibration der man glücklich im Grünen lauscht. Eine erfrischende Welt zwischen Pavement und Console, die auch gerne die akustische Gitarre mit Bläserarrangements und Ping-Pong-Variationen direkt aus der Konserve kombiniert.

Hinzu kommen häufig sich wiederholende Catchy-Refrain-Zeilen wie zum Beispiel "Let's Talk About Horses", die im Ohr hängen bleiben. Hier haftet so mancher schriller Tinitus-Fieps langanhaltend, und der abschließende Flötenexkurs versetzt die hessische Baumlandschaft direkt in die Weiten der schottischen Highlands. Fucking unglaublich!

Trackliste

  1. 1. We're Not In Brazil
  2. 2. Park The Trailer In The Park
  3. 3. I Was Shocked, And You Were Shocked
  4. 4. KingKongs
  5. 5. Making Competition Out Of Everything
  6. 6. Let's Talk About Horses
  7. 7. Reduce
  8. 8. They're Yellow, And So Are Mine
  9. 9. Spain Is O.K.
  10. 10. Here Is Hell
  11. 11. All Your Magazines

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