laut.de-Kritik

Ähnlich vielschichtig wie Tool oder A Perfect Circle.

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Schon bevor Tool mit "10.000 Days" dieser Tage mal wieder Maßstäbe setzten, erschien über Mascot Records das Debüt von vier Schweden, die sich ähnlichen Sounds verschrieben haben. Dafür, dass die Jungs schon so ausgereift klingen, gibt es allerdings eine simple Erklärung.

Bei den Schweden handelt es sich nämlich keinesfalls mehr um Newcomer. Die Band hat seit 2001 schon sechs Demos aufgenommen und ihren Sound immer wieder verändert und verfeinert. Allerdings müssen die Labels bisher ihre Ohren wieder am Arsch angebracht und sich darauf mächtig breit gemacht haben. "The Smell Of A Life That Could Have Been" gibt sich ähnlich vielschichtig wie die Werke von Thrice, Dredg oder A Perfect Circle.

Hypnotische Drums und Gitarrenriffs liefern die Basis, über der Sänger Thomas seinen meist warmen und sanften Gesang legt. Hin und wieder lässt er seine Stimmbänder auch mal härter vibrieren und leidet sich - vielleicht nicht so gekonnt wie Maynard James Keenan, dafür aber genauso emotional - durch seine Songs. Dass diese vom Entstehungsdatum her zum Teil bis zu drei Jahre auseinander liegen, fällt allerdings nicht auf.

Während ein atmosphärisches, verträumtes Werk wie "Out Of Faces" stellenweise sogar ein wenig an VAST erinnert, setzt das Quartett bei "Control Yourself", im Mittelteil von "Aftermath" oder bei meinem heimlichen Favoriten "No Footing" auch auf heftige, fast schon psychotische Elemente, die sich in den sehr derben Vocals und ein paar erstaunlich heftigen Riffs ausdrücken. Allerdings kriegen sie immer wieder die Kurve hin zur faszinierenden Melancholie.

Paradebeispiele dafür sind das instrumentale "I Have No Human Me" und das abschließende "Transparent Barriers". Vor allem letzteres stellt so etwas wie die Krönung des Albums dar und überrascht immer wieder mit ausgefeilter Rhythmik und Dynamik. Wer mit seinem Debüt schon dermaßen ausgefeilt zur Sache geht, dem ist künstlerisch eine große Zukunft zu prophezeien. Ob das auch den kommerziellen Durchbruch nach sich zieht, darf allerdings bezweifelt werden. Tolles Erstwerk!

Trackliste

  1. 1. May Crayons Guide The Sheep
  2. 2. You Wonder Why You Still Wonder Why
  3. 3. Out Of Faces
  4. 4. Control Yourself
  5. 5. Constant State Of Puttra
  6. 6. Aftermath
  7. 7. No Footing
  8. 8. I Have No Human Me
  9. 9. Transparent Barriers

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