laut.de-Kritik
Haben sich eine eigene Nische am Rande des Nu Metal geschaffen.
Review von Alexander CordasIm ersten Moment scheinen Liquid Gang eine Band zu sein, wie es sie in Amerika in Dutzenden gibt. Auf Fotos gucken die fünf Bandmitglieder traurig und düster und Songtitel wie "Breakdown", "Rain" oder "Drama" hat man so oder so ähnlich auch schon mal gehört. Also nur ein weiterer überflüssiger Abklatsch?
Das stimmt nicht ganz, denn Liquid Gang lassen sich nicht so recht in Schubladen packen. Möchte man erst vielleicht noch an "Nu Metal" denken, so bekommt man in "A Better View" die Akustikgitarrenkeule vorgesetzt. Und das ist nicht unbedingt die Ausnahme. Überhaupt ist der Großteil der Songs viel zu ruhig und die Stimme des Sängers zu vielseitig, als dass man Liquid Gang eine Nu Metal-Kopistenrolle zuschreiben könnte. Machen wir uns nichts vor: Liquid Gang haben ihre eigene - wenn auch durch andere Stile dicht gedrängte - Nische geschaffen. Aber kann auch die Qualität der Songs wirklich überzeugen?
Teils, teils... Das Album beginnt vielversprechend: "Breakdown" ist ein richtiger Kracher und geht schneller ins Ohr, als einem lieb ist. Das folgende Lied "Closer", das die erste Single sein wird, schlägt in die gleiche Kerbe und kann "Breakdown" sogar noch übertrumpfen. Liquid Gang bezeichnen "Closer" als den Höhepunkt ihres Albums und das vollkommen zu Recht.
Leider vollkommen zu Recht, wie man später anfügen möchte. Wissen die beiden nächsten Tracks "Show Me" und "A Better View" noch zu gefallen, trifft man ab "Rain" auf eine geballte Balladenfront, die eher an meinen Ohren vorbei plätschert, als sich wirklich darin festzusetzen. Einzig das letzte Lied "Blunt Force Trauma" kann an die Qualität der ersten vier Titel anknüpfen.
Insgesamt ist "Sunshine" ein eher durchwachsenes Album geworden. Es kann Lieder aufweisen, die durchaus klasse sind, aber es hat eben auch seine Längen... Trotzdem hat es sich seine drei Punkte verdient, und da Liquid Gang noch eine junge Band sind, kann man darauf hoffen, dass sie in den nächsten Alben ihre Arbeit noch besser machen. Das Zeug dazu haben sie allemal!
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