laut.de-Kritik
Viel Holz, viel Hektik & Rettung im Doppelpack.
Review von Alexander CordasLiving Colour fristen über 20 Jahre nach "Vivid" immer noch ein Nischendasein. Im Niemandsland zwischen Vergessen, Semiprominenz und Kultstatus mucken Vernon Reid und seine Mannen umher. Daran wird auch Album Nummer zwei nach der Reunion nichts ändern. Zu unkonventionell präsentiert sich das Quartett. Trotz einiger wirklich herausragender Nummern will "The Chair In The Doorway" nicht wirklich zünden.
Das liegt unter anderem an der teilweise unterirdisch schlechten Produktion. Ein Opener sollte den Hörer entweder überrollen, an der Hand nehmen oder nacheinander erst das eine, dann das andere. Nichts dergleichen passiert bei "Burned Bridges". Das klingt alles so, als hätten die Musiker ihre Instrumente im Studio mal eben in fünf Minuten aufgestellt und drauflosgeholzt: nicht wirklich durch- und überdacht.
In der aufkommenden Hektik spielt die Band eher gegeneinander an, als dass sie zusammen nach vorne preschen würde. Keine Frage, jedes Teil des Ganzen klingt gut, nur möchte sich keine Synergie einstellen, wenn alle unisono musizieren. Das ändert sich schlagartig, wenn überflüssiger Ballast von Bord fliegt und sich die Songstrukturen überschaubarer gestalten. "Young Man" mit locker-flockigem Four To The Floor/Funk-Beat und das ganz schmucke und dunkel stampfende "Method" legen davon beredtes Zeugnis ab.
Mit diesem Song-Doppelpack löst sich die zuvor herrschende Verkrampftheit in Wohlgefallen auf. Vereinzelte Blueslicks päppeln den Abwechslungsreichtum auf, engagiert vorgetragene Gitarrensoli geben dem Affen Zucker und immer wieder das Wahnsinnsorgan von Corey Glover: Diesen Mann mit reifendem Wein zu vergleichen, wäre fast schon untertrieben. Allein seine Gesangsleistung hebt das Album eine Stufe höher.
Da klingt sogar ein poppiges Stückchen wie "That's What You Taught Me" trotz Glöckchen im Hintergrund gänzlich unpeinlich. Auf eine stilistische Stringenz pfeifen die Herren aber ausgiebig, weshalb das folgende "Out Of My Mind" die süßliche Stimmung mit Brachialriffs plattwalzt. Wenn es Living Colour doch nur gelänge, die sehr lebendigen Ansätze in ein komplettes Album zu gießen!
23 Kommentare
schön auf den punkt gebracht, alex
so geht mir das mit mr reid und co auch seit 20 jahren.
man möchte das alles so gern mögen und wartet jedesmal auf den funky hardrockenden oberburner; doch am ende ist alles so normalo feierabendmucker-stoff für frickelfreunde, denen dream theater dann doch zu anstrengend sind.
schade; ich will mehr schwarze richtig rocken sehen!
Kauf dir eine King's X-Platte.
oh gott.....ich weiß, dass die echt gut sind.
aber wenn man da nicht drauf steht, ist das ganz und gar unerträglich.
ein kumpel von mir liebt kings x heiß und innig. .....und meshuggah,mekong delta und dieses ganze geometrie-metal zeug.
nich so meins....
@Olsen (« Halt die Fresse, Arschloch. Ich hab dir das damals in dem Thread belegt, du hast wieder was von "jamaikanischer Kultur" und so gefaselt, ich hab keinen Bock mehr auf deinen Müll. »):
1. Weshalb beleidigst du mich?
So schwache Nerven?
2. Du hast damals Songtexte gepostet. Als ich dann nach der Quelle gefragt habe, kam keine Antwort mehr von dir.
3. Habe ich in dem Sizzla-CD-Thread nur Informationen gegenübergestellt. Wenn dir die Tatsachen nicht passen ist das dein Problem.
Du unterstellst mir aber hier, dass ich die speziellen Texte "verteidigt" habe. Das ist eine Lüge!
http://forum.laut.de/viewtopic.php?t=64965@MannBeißtHund («
Das er auch zum Mord anfruft ist natürlich eine andere Sache, allerdings wird auch immer wieder gesagt, dass die Lyrics metaphorisch gemeint sind, was es aber auch nicht unbedingt besser macht. »):
Im Gegensatz zu dir bin ich nicht schwul. Deshalb kann ich mir auch Sizzlas nicht-schwulenfeindlichen Songs mit Freude anhören.
Seine Songs mit Mordaufrufen kenn ich auch garnicht, wahrscheinlich weil sie indiziert sind.
4. Wenn du "keinen Bock mehr" auf so einen Müll hast, dann frage ich dich: Warum fängst du immer wieder (wie hier in diesem Living Colour-Thread) damit an?
Auf deine Antworten kannst du warten, bis du schwarz bist. Ich setz dich jetzt auf Ignore. Tschüss dann.
@Olsen (« Auf deine Antworten kannst du warten, bis du schwarz bist. Ich setz dich jetzt auf Ignore. Tschüss dann. »):
Erst unterstellst du mir hier böswillig, dass ich Sizzlas homophobe Songtexte verteidige und jetzt wo ich deine Lüge entlarvt habe, willst du nicht mehr antworten?