laut.de-Kritik

Eine Platte, auf die alle Freunde feiner Elektronik gewartet haben dürften.

Review von

Nach Alben auf Isophlux oder Hymen setzt Jeff McIlwain alias Lusine auf Ghostly International zum großen Sprung an. Mit "Serial Hodgepodge" präsentiert er eine Platte, auf die alle Freunde feiner Elektronik gewartet haben dürften. Musik mit dem gewissen Anspruch, fern jeglicher Verkopftheit. Eine Art Amalgam aus abstraktem Dancefloor und Experimentellem. Mit kristallklaren Sounds, die auf vielerlei Schichten verteilt sind, trotzdem niemals Gefahr laufen zu verschwimmen. Mit flatternden Melodiebögen und mit Beats, die mal kicken oder steppen.

McIlwains Arrangements bersten fast über vor Emotion, Komplexität und zeugen von einer suggestiven Kraft. Ob nun dichte Klangteppiche, einfaches Knistern, Cut-Up-Techniken oder Shuffle, Lusine gelingt es, eine Atmosphäre zu schaffen, die unangestrengt wirkt und einnehmend ist. Die Songs wecken Gemütsbewegungen verschiedenster Couleur wie Wehmut oder Melancholie, ohne dabei peinlich oder aufgesetzt zu wirken. "Serial Hodgepodge" zeigt sich hier mit süßen, dort mit dunkleren Klängen, vermittelt aber jederzeit das Gefühl von Tiefgängigkeit, der man sich nicht entziehen kann.

Hinzu kommt dieser gebrochene Funk, der sich wie beiläufig zwischen den Soundpatterns durchschlängelt und dem Album einen gewissen Twist verpasst. "Serial Hodgepodge" als Fusion aus Instinkt und Intellekt zu umschreiben, klingt einerseits hochtrabend, kommt andererseits der Sache ganz schön nahe. Deepe Elektronik, die auch vor dem Floor nicht halt macht, mit Tracks wie "The Stop" oder "Falling In". IDM war gestern, Deep Electronics ist heute.

Trackliste

  1. 1. Ask You
  2. 2. Slur
  3. 3. Drip
  4. 4. Stop
  5. 5. Everything Under The Sun
  6. 6. Make It Easy
  7. 7. Still Frame
  8. 8. Falling In
  9. 9. Auto Pilot
  10. 10. Figment
  11. 11. Payne's Gray

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