laut.de-Kritik

Wenig große Melodien und Hooklines, aber Agnetes Gesang hat es in sich.

Review von

Mit "All Flesh Is Grass" (bleibt schon mehr zu rauchen) legen Madder Mortem ihren zweiten Full-Length Player vor. Dass die Band ursprünglich unter dem Namen Mystery Tribe unterwegs war, dürfte aber nur den eingeschworenen Fans bekannt sein.

Mit Agnete M. Kirkevaag haben die vier Norweger eine verdammt variable Sängerin in ihren Reihen. Die Dame deckt das komplette Spektrum ab. Mal erinnert sie etwas an Anneke van Giersbergen von The Gathering, mal an Maria Sjöholm von den leider nicht mehr existierenden Drain, aber man erkennt immer ihre Eigenständigkeit, so dass nie Gedanken an einen puren Abklatsch aufkommen.

So etwas wüssten auch ihr Bruder und die drei anderen Instrumentalisten zu verhindern, da sich die Musik doch recht deutlich von jeder anderen Band mit weiblichen Vocals unterscheidet, die ich kenne. Der Sound ist ziemlich heavy und hat auch eine nicht zu verachtende Komplexität, jedoch geht damit einher auch das große Manko der Band: Es fehlen die wirklich großen Melodien, die, man verzeihe mir die Vergleiche, aber da singen nun mal auch Hühner, Lacuna Coil und The Gathering ausmachen.

Es sind immer wieder tolle Ansätze vorhanden, wie zum Beispiel bei "Ruby Red" oder "4 Chambers", jedoch kommt immer wieder ein Break oder ein anderes Riff dazwischen, welches die aufgebaute Stimmung schnell wieder zusammenbrechen lässt. Wie so oft wäre hier vielleicht weniger mehr gewesen.

Insgesamt läuft wohl alles darauf hinaus, ob man sich von Agnetes Gesang begeistern lässt und ob man das technische Können der Jungs zu würdigen weiß. Vom Songwriting her sollte aber noch an sich gearbeitet werden.

Trackliste

  1. 1. Breaker Of Worlds
  2. 2. To Kill And Kill Again
  3. 3. The Cluster Children
  4. 4. Ruby Red
  5. 5. Head On Pillow
  6. 6. Turn The War On
  7. 7. 4 Chambers
  8. 8. Ten Times Defeat
  9. 9. Traitor's Mark

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