laut.de-Kritik
Symphonic-Power aus besseren Tagen.
Review von Markus SeibelMajestica debütieren bereits vor sechs Jahren mit "Above The Sky". Während der große Erfolg damals etwas ausblieb, kursieren die ersten Single-Auskopplungen des dritten, neuen Albums "Power Train" nun seit mehreren Wochen im Netz. Doch auf dem Drittwerk der Schweden gibt es mehr zu entdecken als nur massentaugliche Hits. Denn musikalisch bleiben die Herren dem Power- und Symphonic Metal treu und versuchen auch daran nichts zu ändern. Sie zeigen sich energiegeladen und eingängig melodisch zugleich.
Von einer Formation, die sich aus Ex-Mitgliedern von Reinxeed, Sabaton und Wizdoom zusammensetzt, erwartet man sicher keinen alternativ angehauchten Melodic Metal, wie man ihn von anderen schwedischen Bands wie Insania oder Hammerfall kennt. Doch tatsächlich geben hochmelodische Songs mit unschlagbarer Eingängigkeit auf "Power Train" den Ton an.
Der pushende Opener "Power Train" kommt mit einem mitreißenden Refrain daher, sodass man genauso aufspringen und mitsingen möchte, wie wenn Sänger/Gitarrist Tommy Johansson in "Battle Cry" zum Chorus ansetzt. Selbst das einfach aufgebaute "My Epic Dragon" funktioniert allein durch seine starken Melodien und Hardrock-lastigen Gitarren. Der derzeitige Dauerbrenner "A Story In The Night" ist einer der melodischsten Songs des Albums und verbreitet trotz seines nachdenklichen Textes jede Menge positive und zuversichtliche Vibes. Grund genug also, "Power Train" schon jetzt zum Erfolgsalbum zu erklären, doch da geht noch mehr.
Majestica kreieren auf "Power Train" einen eigenen Sound, den man selbst in Tracks mit starken Einflüssen heraushört. Die Art wie die Band in "Go Higher" gefühlsbetonten Gesang und Gitarren mit keyboard-lastigen Elementen verbindet, erinnert an Twilight Force, wohingegen "Victorious" sehr nach Helloween klingt. Das abschließende "Alliance Anthem" bringt einen kitschig schönen 80er-Touch mit sich, trotzdem klingen alle Tracks immer modern und individuell.
In der zweiten Albumhälfte ähneln sich einige Stücke in ihrer Struktur, was etwas auf Kosten der Abwechslung geht. Verglichen mit dem Vorgängeralbum "A Christmal Carol" wirkt "Power Train" ausgewogener und runder. Der sterile Schlagzeugsound schmälert nur ein wenig den positiven Gesamteindruck. Man könnte auch sagen: Alles in allem ist Majestica ein gelungenes Album gelungen. Packender Power-Symphonic Metal in Reinkultur.
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