laut.de-Kritik

Das bisher beste Album der Thüringer.

Review von

Maroon scheinen es sich zum Ziel gesetzt zu haben, jegliche Kategorisierung ihrer Musik unmöglich zu machen. Für jede Schublade, in die man die Band stecken könnte, gibt es mindestens einen Song auf der Scheibe, der den Versuch direkt ad absurdum führt.

Los geht's mit "[Reach] The Sun", das in bester Black Metal Manier los brettert und einen mit seinen Riffs zu einem sehr melodischen, von Keyboards unterstützen Chorus peitscht. Cooles Solo übrigens mit einem kurzen, klassischen Zitat. Völlig geil sind aber die zahlreichen Thrasher auf der Scheibe. Da wäre zum einen "Only The Sleeper Left The World", das an die Art Song erinnert, wie sie auch The Haunted gern mal auf ihre Fans loslassen. Zum Mittelteil dürfen mal kurz akustische Gitarren aufklingen und Maiden-typische Doppelleads, bevor es wieder ordentlich abgeht.

Zum anderen stehen da noch "For Those Unsee" - in das der Titeltrack überleitet, nachdem er zunächst nur als nicht identifizierbares Intermezzo loslegt - oder "Fear The Most Them Who Protect". Letztgenanntes ist nicht nur härter und besser als vieles, was manch alteingesessene Thrash-Band heute so verzapft. Vor allem fällt immer wieder auf, dass Shouter André Moraweck ein paar sehr interessante und intelligente Lyrics zu seinen Songs verfasst hat.

Während "Steelbath Your Heart" ein höllischer Groover mit hardcoretypischen Breakdowns ist, startet "My Funeral Song" zunächst mit akustischem Intro. Allerdings nur, um danach im Blastbeattempo loszulegen, innerhalb von zwei Minuten ungefähr 18 Mal das Tempo zu wechseln und dennoch schlüssig zu klingen. "Black Halo!" sorgt anschließend mit Tribalrhythmik und interessanten Melodien für ordentliche Grooves. Was die paar deutschen Worte da drin sollen, ist auf Anhieb nicht so leicht zu erkennen.

Das druckvolle "As Truth Becomes Vain" glänzt eingangs mit jeder Menge guter Melodien, doch wenn man von ordentlich Druck redet, sollte man "The Iron Council" nicht vergessen, bei dem vor allem Drummer Nick Wachsmuth Höchstarbeit leistet. Das abschließende "Some Goodbyes Are Farewells" beginnt zunächst als akustischer Ruhepol, in den tiefer, klarer Sprechgesang einsetzt. Das Tempo bleibt durchgehend fast balladesk, doch der Ton nimmt zum Refrain an Schärfe zu.

Keine Frage, dass Maroon mit "The Cold Heart Of The Sun" ihr bis dato bestes Werk abgeliefert haben. Wenn sie vielleicht noch die ein oder andere Hook einbauen, die sich auf Ewigkeiten in den Gehörgängen fest brennt, sind hier noch alle Möglichkeiten offen.

Trackliste

  1. 1. [Reach] The Sun
  2. 2. Only The Sleeer Left The World
  3. 3. Stellbath Your Heart
  4. 4. My Funeral Song
  5. 5. Black Halo!
  6. 6. The Cold Heart Of The Sun
  7. 7. For Those Unseen
  8. 8. As Truth Becomes Vain
  9. 9. The Iron Council
  10. 10. Fear The Most Them Who Protect
  11. 11. Some Goodbyes Are Farewells

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