laut.de-Kritik
Zuviel Manowar gehört?
Review von Olaf SchmidtIrgendwann musste es so kommen. Wenn eine Band alle zwei Jahre ein Album raushaut und fast alle Songs von einer einzigen Person geschrieben werden, geht die Kreativitätskurve zwangsläufig irgendwann nach unten. Nach vier Hochkarätern hintereinander legen Megadeth nun eine Scheibe vor, zu der mir zuerst nur ein einziges Wort einfällt: langweilig.
Ich gehe sogar noch weiter: "Super Collider" markiert nicht nur die schwächste Veröffentlichung der Band seit "The World Needs A Hero", es handelt sich um das uninteressanteste Megadeth-Album überhaupt.
Am überraschendsten erscheint da noch, dass es von den gleichen Musikern eingespielt wurde wie die letzte Platte. Keiner ist rausgeflogen, keiner ist abgehauen. Dave Mustaine wird auf seine alten Tage also entweder lasch oder er hat sich seine Erfüllungsgehilfen gut erzogen. Oder er ist zu sehr damit beschäftigt, rechtskonservativen Schwachsinn von sich zu
geben. Auch möglich.
Sogar eine solide Einstiegsnummer wie "Kingmaker" hätte früher höchstens als B-Seite gedient. Der anschließende Titelsong klingt, als sei er aus den "Risk"-Sessions übriggeblieben, aber wegen akuter Ungutheit abgelehnt worden. "Risk" wird
unverständlicherweise immer angefeindet, dabei war dieses Album mutig und experimentierfreudig, eine gute Rock-Scheibe halt.
"Super Collider" erscheint dagegen meist langweilig und lasch, gefühlt bewegen sich alle Songs im gleichen Tempo. Dazu passt, dass Mustaine im Booklet aussieht wie seine eigene Oma.
Dabei kann man nicht einmal behaupten, dass Megadeth es nicht versuchten. "The Blackest Crow" hebt mit gezupfter Dobro an, eine Geige kommt hinzu. Ganz schick soweit. "Built For War" lässt immerhin kurz aufhorchen, weil das Stück einen krummen Rhythmus und einen schönen melodischen Mittelteil besitzt. Gibts nicht oft bei Megadeth. Ein Blick in die Credits verrät: Aha, hier zeichnen hauptsächlich Schlagzeuger Shawn Drover und Klampfer Chris Broderick verantwortlich, Mustaines Name fällt erst an dritter Stelle. Ein Modell für die Zukunft, möglicherweise?
"Dance In The Rain" geht tatsächlich als guter Song durch - und wenig berechenbar. Kaum denkt man, gleich sei Schluss, ändert die Nummer plötzlich die Richtung, und Gast-Sänger David Draiman
(Disturbed, Device) spuckt ein paar Zeilen in die Landschaft. Das hat was. Danach versinkt die Platte aber wieder in ihrer Beliebigkeit.
"Burn", "Off The Edge", "Beginning Of Sorrow" plätschern ohne Höhepunkte vorbei, ohne sich im Ohr festzukrallen. Und was hat sich Rotschöpfchen bei
"Forget To Remember" gedacht? Zuviel Manowar gehört? Die Strophe erinnert in ihrer dumpfen
Akkord-Schrubber-Einfachheit unangenehm an DeMaio und seine Spießbuben. Der Refrain reißt es dann halbwegs wieder raus. Zu schlechter Letzt lungert am Album-Ende noch eine belanglose Coverversion von Thin Lizzys "Cold Sweat" herum.
Man merkt: Ich kann meine Enttäuschung kaum verhehlen. Vor allem, weil ich den direkten
Vorgänger "Th1rt3en" für sehr stark gehalten habe. Better luck next time.
25 Kommentare mit 4 Antworten
Hoch ja, eine politische Kritik in der Kritik... ach Laut.de...
naja aber nicht nur
Wenn da mal nicht Mustaines Statements der vergangenen Monate in die Berwertung mit eingefloßen ist. Ich persönlich mochte Endgame und 13 auch mehr, allerdings objektiv, liefert Mustaine ein Potpourri der inzwischen 30 jährigen Bandgeschichte ab. Und "Dance in the Rain" ist ein absoluter Highlight Song!
Als koennte man sich das nicht selber suchen: http://www.ultimate-guitar.com/news/entert… Wann auch immer der Typ die Fresse aufreisst, macht er sich zum Idioten - das ist ja genau wie bei dir lautuser lol
@Baudelaire (« Als koennte man sich das nicht selber suchen: http://www.ultimate-guitar.com/news/entert… Wann auch immer der Typ die Fresse aufreisst, macht er sich zum Idioten - das ist ja genau wie bei dir lautuser lol »):
Klar kann man das selbst suchen, es geht aber mit weniger Aufwand wenn man Dich das tun lässt, poi
Ja, der labert viel Scheiß, ok - völlig anders gelagert als meine Aussagen, zumal er ja alles ernst meint, ich hier vielleicht ca. die Hälfte von dem was ich so sage.
Vielleicht gefällt mir die Scheibe GERADE DESHALB so, weil ich kein Riesen-Megadeth-Fan bin.
Seit Jahren liest du hier mit und ärgerst dich über das ungebildete und stupide Geschreibsel der Rezessenten... Bis heute. Denn diese unverhohlene Schmähkritik zu deinen persönlichen Jugendidolen hat dem Fass den Boden ausgeschlagen!
Also hast du alle deine 7 Neuronen zusammengepackt und zu einem infernalen Rückschlag ausgeholt, von dem sich weder die Seite noch seine zurückgebliebenen SchreiberlingInnen oder das verkommene User-Fußvolk jemals erholen werden...
In einem taktischen und so nie dagewesenen Geniestreich hast du einfach einsätzige Gegendarstellungen zu ALLEN deinen Lieblingsplatten verfasst, deren Rezessionen dir hier schon immer ein Dorn im Auge waren... Das hat so niemand kommen sehen und nun winden sie sich mit verzerrten Gesichtern und vom Schreien ausgerenkten Kiefern versammelt am Boden und winden sich in dem Dreck, den sie noch wenige Minuten vor deiner Erlösung bringenden Einsichten in die Musikwelt feierten! Diese Machtdemonstration wird sämtliche anwesenden Frauen sowie einige Männer dazu veranlassen, dir in den nächsten Tagen selbstlos Paarungswünsche an dieser Stelle zu unterbreiten. "Imposant" ist ein zu kleines Wort um diesen Aufprall in unserer Kommentarsektion zu beschreiben, anderswo müssten mindestens "Mond-kracht-ins-Ghetto!"-Vergleiche für ne Ausstrahlung wie deine bemüht werden.
Du wirst heute in dem guten Gewissen schlafen können, diese Welt ein ordentliches Stück besser gemacht zu haben. Denn du bist ein echter Internetheld. Bravo!
So habe ich mich in der Mittelstufe auch gefühlt, als ich im Müller die Alben verhasster Rapper zum Schlager gepackt hab.
DU warst das also
Habe ewig gebraucht, um das ASD-Album zu finden!