laut.de-Kritik
Klingt über weite Strecken sehr Rammstein-like
Review von Stefan FriedrichDeutsche Bands, die Rock mit einem gewissen Industrialeinfluß machen, haben es wirklich nicht leicht. Sofort werden sie in die "Neue Deutsche Härte"-Schublade gesteckt und mit der Band mit dem großen 'R' verglichen. Bei Megaherz kann man das allerdings ruhigen Gewissens tun.
"Himmelfahrt", das dritte Album der Münchner, klingt über weite Strecken sehr Rammstein-like. Relativ einfache Riffs, dazu die auf düster getrimmte Stimme des Sängers, Keyboardschnipsel und - natürlich - ganz furchtbar böse Texte. Allerdings ist das alles schon mal dagewesen und ehrlich gesagt, ein ganzes Stück besser. Megaherz wirken teilweise bemüht, bloß nicht aus dem gängigen Schema auszubrechen. Einzig der Titelsong "Himmelfahrt", "Hurra - Wir Leben Noch" und "Das Licht Am Ende Der Welt" schlagen aus der Reihe und hier läßt die Band sogar songschreiberisches Talent durchblicken. Zu schnell fällt man jedoch wieder in den Sound der bekannten Berliner Band zurück.
Auch bei den Lyrics drängt sich der Vergleich mit Rammstein auf. Im Gegensatz zu diesen wirken Megaherz - so unglaublich es klingen mag - regelrecht plump und rutschen teilweise schon ins Onkelz-Spektrum ab. Wer Textzeilen wie "Arbeit macht frei" in seinen Songs hat, muss sich nicht wundern, in die rechte Ecke geschoben zu werden. Da hilft auch die Beteuerung im Booklet, dass man sowohl Rechts- als auch Linksradikalismus ablehnt, reichlich wenig.
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