laut.de-Kritik
Die internationale Konkurrenz kann kommen.
Review von Michael EdeleSelber das letzte musikalischen Lebenszeichen 2003 ablassen, aber von meiner Combo Purify denken, wir hätten uns aufgelöst, weil man nix mehr von uns hört ... das hab ich gern. Allerdings legen die Mainzer Kollegen von Misanthropic mit ihrem zweiten Album jetzt gehörig vor.
Denn die Scheibe muss sich weder hinter nationaler noch internationaler Konkurrenz verstecken. Ich muss ehrlich gestehen, dass die Qualität von "Reborn" ordentlich überrascht, denn Death Metal in dieser hohen Qualität hatte ich von Misanthropic nicht erwartet. Allerdings könnt ihr die Tage gerne mal bei uns im Proberaum vorbeischauen, dann üben wir das mit dem zählen noch mal. Oder wie soll man das verstehen, das die "Chapter I-VI" in willkürlicher Reihenfolge über das Album verteilt sind?
Wie dem auch sei, Misanthropic machen keine Gefangenen und holzen sich zielsicher durch 14 Nummern, die jedem Fan von Acts wie Suffocation oder Monstrosity mit Sicherheit den Mörtel aus der Hirnschale kloppen dürften. Dabei kommen auch mal die nur mäßig spannenden Intermezzi wie "Spiral Of Eternity" und "On The Run" raus, weitestgehend gibt es aber mit blitzsauberen Krachern wie dem Opener "Chapter II: Between My Lifes", dem nachfolgenden "Chapter IV: Hate" oder "Chapter V:The Beginning" ordentlich auf die Dachlatte.
Mittlere Geschwindigkeiten wie (teilweise) in "Chapter VI: Now Way Out/Hell Is Mine" oder "Last Struggle Of The Enslaved" sind da eindeutig in der Minderheit, sorgen aber dafür, dass das Gemetzel nicht zur Eintönigkeit verkommt. Da sind technisch moderne Nummern wie "Suicide Run", "Horizon" oder "Chapter I: Face To Face" ebenfalls hilfreich. Mit dem instrumentalen "A New Dawn" klingt die Scheibe auch sehr angenehm aus. Ein starker Zweitling.
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