laut.de-Kritik
Gute Ansätze im Schwedentod-Debüt.
Review von Michaela PutzBill Gates heißt eigentlich William Henry Gates III. Wandelt man die Buchstaben seines Namens in ASCII- Werte um, ergibt das folgende Rechnung: B 66 - I 73 - L 76 - L 76 - G 71 - A 65 - T 84 - E 69 - S 83 + 3 = 666. Wie jeder weiß, ist 666 'the number of the beast'. Demzufolge ist Bill Gates der Leibhaftige.
Die Welt der euphorischen Verschwörer bekommt Zuwachs, denn ich warte nun mit einer eigenen Theorie auf: Ich glaube fest daran, dass die skandinavischen Regierungen junge Eltern dafür bezahlen, ihren Kindern Schwermetalle ins Essen zu mischen. Welchen Sinn das haben soll, muss ich noch herausfinden. Tatsache ist, dass mit Moorgate wieder eine schwedische Death Metal-Kapelle am Start steht. Wenn ich jetzt erwähne, dass sie dabei melodisch ans Werk gehen, kann ich mir gut das Raunen vorstellen, nach dem Motto 'nicht schon wieder'. Aber es erwartet euch hier kein ausgelutschter Göteborg-Sound. Was die Schweden auf ihrem Debüt "Close Your Eyes And Fade Away" veranstalten, klingt roh, rau und ursprünglich.
Die vier zocken sich durchs Todesblei-Gemüsebeet, lassen den Thrash nicht aus und fügen dem traditionelle Melodien hinzu – Stichwort Iron Maiden. Dabei bewegen sie sich abwechselnd in schleppendem und schnellerem Tempo. Gut klingt das bei "In Silence We Cry" und "Self Immolation". Richtig fetzig ist "Carnival", wohingegen die düstere Atmosphäre zu Beginn des Songs "No Sun Rises" (positiv) aus dem Rahmen fällt. Ab und an entdeckt man sogar einige Cleanpassagen, etwa auf "Dawn Of The Dead", das auch mit einem Solo aufwartet.
Moorgate widmen sich dem brachialen und bodenständigen Flair des Death Metal. Der wirkt allerdings oft nicht ausgereift. So gibt es immer einige gute Ansätze, die im Endeffekt aber doch nicht richtig vom Hocker hauen. Aber bei "Close Your Eyes And Fade Away" handelt es sich ja um ein Debüt. Potenzial ist sicher da. Man darf gespannt sein auf die nächste Scheibe.
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