laut.de-Kritik

Vernichtet alles Leben in der Umgebung ...

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Meine Fresse, Morbid Angel legen mit "Heretic" wirklich mal wieder einen verdammt schweren Knochen vor, an dem sich so manch einer wohl die Zähne ausbeißen wird. Konnte man an den technischen Fähigkeiten der Jungs aus Florida noch nie was aussetzen, so wird die Umsetzung dieser Fähigkeiten aber immer verrückter und wirrer und somit zu einer echten Herausforderung.

Besetzungstechnisch hat sich bei Morbid Angel ja wieder einiges getan. Zwar haben sie Eric Rutan leider an dessen Band Hate Eternal verloren, dafür ist Steve Tucker aber wieder im Line-Up, und auch als Trio geben die Death Metal-Veteranen immer noch eine verdammt gute Figur ab. Zumindest bei den Songs, bei denen sie auch als Band durchstarten.

Leider trifft das gerade mal auf zehn von 14 Songs zu, denn "Memories Of The Past", "Victorious March Of Rain The Conqueror" und vor allem "Drum Check" und "Born Again" sind nicht unbedingt das, was man erwartet. Dass Trey und Pete eine Vorliebe für klassische Sachen haben, ist bekannt und spricht somit für die beiden, durchaus interessanten, erstgenannten Stücke. "Drum Check" ist aber genau das, was der Titel sagt, ein angekündigter Soundcheck, der in einem Drum-Solo endet, das bei aller Liebe einfach nicht auf eine Studio CD gehört. Gleiches gilt für das Gitarren-Solo "Born Again".

Widmen wir uns also den ersten zehn Tracks, denn da gibt es auch noch anständig was auf die Löffel. Die beiden Eröffnungstracks "Cleansed In Pestilence (Blade Of Elohim)" und "Enshrined", zu dem übrigens auch ein Video abgedreht wurde, gehen voll auf die zwölf und bringen die Stärken der Band kompromisslos zum Ausdruck. Obwohl der Gitarrensound nicht jedermanns Sache sein wird, sind die Riffs von Trey natürlich mal wieder absoluter Killer. Egal ob er in Lichtgeschwindigkeit durch die Gehörgänge holzt oder im Midtempo sämtliche Gegenwehr platt walzt, der Kerl trifft genau den wunden Punkt.

Pete vernichtet mit seinen Drums alles Leben auf weiter Spur, und Steve macht mit seinen stellenweise sehr verzerrten Growls den Sack vollends zu. Auch wenn man es beinahe nicht für möglich gehalten hätte, aber Morbid Angel gehen auf "Heretic" stellenweise noch eine Spur abgefahrener zu Werke, als auf dem Vorgänger "Gateways To Annihilation", schneller auf jeden Fall.

Trotz aller seltsamen Experimente, welche auch auf dem neusten Output vollzogen werden, scheint das Trio doch wieder seinen Weg gefunden zu haben und etwas mehr zu seinen Wurzeln zurück zu kehren. Wer einen Anspieltipp braucht, hört mal bei "Curse The Flesh" oder eben bei "Enshrined" rein, kann nix schaden.

Trackliste

  1. 1. Cleansed In Pestilence (Blade Of Elohim)
  2. 2. Enshrined
  3. 3. Beneath The Hollow
  4. 4. Curse The Flesh
  5. 5. Praise The Strength
  6. 6. Stricken Arise
  7. 7. Place Of Many Deaths
  8. 8. Abyssous
  9. 9. God Of Our Own Devinity
  10. 10. Within Thy Enemy
  11. 11. Memories Of The Past
  12. 12. Victorious March Of Rain The Conqueror
  13. 13. Drum Check
  14. 14. Born Again

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