Motor - " Klunk"

Das in London beheimatete Duo Motor in Person von Mr. No und Bryan Black trat zuletzt als Electroclash-Act Xlover mit dem Album "Pleasure" auf Hells Gigolo-Label in Erscheinung. Mit "Klunk" stellen die beiden nun das Motor-Albumdebüt für den Mute Records-Ableger Novamute vor.

Angesichts der hier vorherrschenden gleichförmigen Maschinenklänge glaubt man kaum, dass Bryan Black in den späten neunziger Jahren als Sounddesigner und Programmierer für Prince in dessen Paisley Park-Studios zu Minneapolis tätig war. Statt feinem Funk heißt die Devise im Hause Black heutzutage wohl eher Knüppel aus dem Sack. Mit "Klunk" gehen Motor keinerlei Kompromisse ein, im Zweifelsfall entscheiden sie sich für Monotonie statt Melodie.

Den guten alten Sägezahn packen sie aus, bringen mitunter böse bollernde Basslines und bratzende Synthieklänge an den Start, flankiert von einer geradewegs marschierenden massiven Bassdrum, zischenden Hi-Hats und brutzelnden Acidsounds. Bei ihrem mit modernem Gerät arrangierten Sequenzer-Techno der alten Schule mit unüberhörbaren Einflüssen von EBM und Industrial, kommen einem zwangsläufig Nitzer Ebb und Front 242 in den Sinn. Oder Terence Fixmer, aber der zieht seine Inspiration ohnehin aus den genannten EBM-Pionieren.

Roh und bedrohlich klingt dieser testosterongetränkte Motorsound. Mr. No und Bryan Black finden hörbar Spaß daran, einen auf Dunkelheimer zu machen, ohne dabei über die Stränge zu schlagen. Einzig "Spazm", nomen est omen, treibt das Ganze auf die Spitze, wenn in tief gelegten Frequenzen die losgelassenen Kräfte eines Synthesizers brutalstmöglich Trommelfell, Stammhirn und Rückenmark malträtieren und die Synapsen durch nervöses Zucken den mentalen Knockout ankündigen: Der Tod wartet im Stroboskopgewitter. Amen.