laut.de-Kritik
Weniger predigen, mehr singen!
Review von Michael EdeleSängerin Tairrie B. ist und war in all ihren bisherigen Bandinkarnationen sowohl als Person als auch als Musikerin immer recht streitbar. Das ändert sich auf dem aktuellen Output "A Southern Revelation" nicht - wobei die Scheibe definitiv mit zu den besten Veröffentlichungen der Dame zählt.
Das Werk wird als free download auf der Bandpage www.myruin.net angeboten. Die Band überlässt es ihren Fans, ob und wie viel sie dafür hinlegen wollen. Diese Aktion gründet maßgeblich auf dem Zerwürfnis mit dem alten Label Tiefdruck Musik, von dem sich My Ruin definitiv nicht in Freundschaft getrennt haben. Davon zeugt so mancher textlicher Seitenhieb auf den Labelboss.
Dass " Southern Revelation" ohne Label erscheint ist insofern bedauerlich, als dass sich für die Veröffentlichung durchaus ein paar Leute interessieren könnten, die bislang einen großen Bogen um Tairrie B. gemacht haben. Klar, auch hier brüllt die Frau munter drauf los, doch variiert sie ihr Stimmlage immer wieder angenehm.
Das geschieht dann meist in gesprochenen Passagen, wie in "Walk Of Shame" oder dem süffisanten Liebesgeständnis "Middle Finger" an den ehemaligen Labelchef. Am besten gefallen mir die Wechsel beim Stimmeinsatz in "Seventh Sacrament", das nicht selten an Down und Konsorten erinnert.
Überhaupt sind die Tracks auf "A Southern Revelation" fast durchgehend im Sludge- und Stoner-Bereich angesiedelt. Gitarrist Mick Murphy zeigt in seinen Soli ein gutes Feeling. Dass er ein großer Fan von Dimebag Darrell war und ist, scheint ebenfalls durch. Rifftechnisch kramt er beispielsweise in "Deconsecrated" immer wieder im Nachlass des verstorbenen Pantera-Gitarristen.
Der große Wurf ist auf "A Southern Revelation" allerdings immer noch nicht drauf. Wiederholt beschleicht einen das Gefühl, die Message sei der guten Tarrie einfach wichtiger als der Song. Weniger predigen, mehr singen, sollte die Devise lauten. Dabei zeigt das finale "Mean Street" einen wirklich guten Ansatz, der in Sachen Grooves und Melodie fast an das glorreiche Rebel Meets Rebel erinnert. Mehr davon!
1 Kommentar
Ich hasse Metal Combos mit Frauen am Mic - ausser sie können grunzen wie Schweine^^
Aber die olle hört sich an wie Courtney: rotzig, punkig. I like it